Zwidri

Mittwoch, 11. November 2009

Zeitsprung 11. November 2004 21:24 und 16 Sekunden

Heute genau vor fünf Jahren habe ich meine erste Mail an einen mir bis dato völlig unbekannten intersexuellen Menschen geschrieben und angefangen mein Leben zu ordnen. Nicht ganz ein halbes Jahr später folgte dann mein erster persönlicher Kontakt zu einem anderen intersexuellen Menschen in der großen Stadt. Diesen beiden Menschen habe ich sehr viel zu verdanken und sie haben mir stets mit Rat und Kraft zur Seite gestanden.

Ich finde, es ist an der Zeit, ein großes Danke zu sagen.

Danke

und Danke an all die anderen lieben Menschen.

Wäre das Feingefühl von Frau S. seinerzeit nicht gewesen, hätte es keine weiteren Mails oder gar persönliche Treffen mit Frau G. gegeben. Diese Zeit hat mich sehr geprägt und mir gezeigt, ich bin wer. Vorbei sind seither Lügen, Angst und Unwissenheit – mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Menschen, die mir unendlich viel bedeuten. Ich hätte nicht zu träumen gewagt, irgendwann in meinem Leben, mit meiner Intersexualität so gut umgehen zu können. Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen; doch es ist bereits fünf Jahre her. Aber eines ist ganz klar, ohne diese Menschen wäre ich heute definitiv nicht soweit.

Diese sehr intensiven Gefühle und oft auch Gefühlschaos in den Anfängen meines Kontaktes zu den XY-Frauen habe ich mir bewahrt und versuche heute selbst einwenig davon weiterzugeben.

So und nun wende ich mich einem - speziell für diesen Anlass georderten - edlen Tropfen zu.

Sonntag, 1. November 2009

Neues – nichts Neues

Momentan bin ich einfach nur platt, auf der Arbeit ist die Hölle los und es kann immer noch schlimmer werden. Zum anderen habe ich das Gefühl das ich kränkle und das Wochenende einfach dazu brauche, mich von der Woche zu erholen.

Der freie Tag am Montag für die Schulung war auf der Arbeit auch noch so ein Thema – es ging doch einigen gegen den Strich, das man das Büro so einfach mal nicht besetzt. Ich durfte mir noch einige böse Worte von Kolleg(inn)en anhören, dass das ja wohl eine bodenlose Frechheit wäre in der momentanen Arbeitssituation.

Also alles beim alten und nichts Neues.

Aber es gibt auch positives zu vermelden, ich hatte diese Woche ja einen Termin beim Endokrinologen. Nachdem ich zwei Stunden warten durfte, hat der Doktor sich doch sehr viel Zeit für mich genommen und ich verließ die Praxis mit einem druckfrischen Kassenrezept mit Testo auf meinen Namen. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet, ich dachte es würde ein Kampf werden überhaupt an ein solches Rezept zu gelangen. Nun bin ich schon ganz gespannt auf die Ergebnisse der Hormonanalyse und die nächste Knochendichtemessung ist auch schon unter Dach und Fach.

Hat mich wirklich positiv überrascht der Herr.

Montag, 14. September 2009

Geschafft!!!

Herzlichen Glückwunsch

Mittwoch, 9. September 2009

Danke fürs Kanonenfutter

Irgendwie freue ich mich gerade diebisch über die heutige Antwort aus meiner Uni. Sie liefert mir so richtig viel Angriffsfläche für neue kleine Stänkereien – wie wachsweich kann man eigentlich harte Fakten in einem Brief noch schreiben. Nicht mit mir, ich will Fakten und klare Ansagen – so nicht meine Lieben.

Aber meine Befürchtung, sie könnten mein weiteres Vorgehen durchschauen, scheint nicht eingetreten zu sein. Heute scheine ich so richtig in Angriffsstimmung zu sein – wunderbar für solche Briefe – der nächste Brief geht morgen raus. Richtig schön ausgeschmückt habe ich meine Antwort und habe noch ordentlich eins oben drauf gelegt. Fakten, Fakten nichts als harte Fakten – KITTY WILL ANTWORTEN - ABER BRONTO!!!

Wenn diese Wischiwaschi Aussage zutrifft (und das sollte sie laut meiner Recherche), habe ich noch entspannt einige Jährchen Zeit um munter Briefe durch die Republik zu schicken.

Switch it off

Dieses verfluchte Kopfkino geht mir momentan gewaltig auf die Nerven – ich will das nicht!!!!

Donnerstag, 20. August 2009

Drei Monate Testo

Mir geht es noch immer bestens mit meiner neuen HET; der anfängliche gefühlsmäßige Höhenflug ist abgeebbt, aber insgesamt fühle ich mich sehr gut. Die lästigen Knochenschmerzen sind verschwunden und ich bin besser drauf. Ich bin nicht mehr so antriebslos und bin insgesamt mehr Ich.

Ob Testo für mich allerdings meine alleinige zukünftige HET werden könnte, kann ich momentan nicht sagen. Als Mensch der auf Testo reagiert, treten natürlich auch die eine oder andere ungewollte Nebenwirkung auf. Sicherlich kann ich mit einigen Nebenwirkungen leben, mit anderen aber weniger.

Auf der anderen Seite habe ich aber auch ein ungutes Gefühl, wieder in meine alte HET zu wechseln. Momentan stelle ich mir eine Kombination aus beidem im Wechsel vor. Die nächsten zwei Monate wird sich erst mal nichts ändern und dann kommt der Check meiner Hormonwerte und die nächste Knodi steht an – auf das Ergebnis bin ich natürlich auch schon sehr gespannt.

Ich kann’s nicht lassen

Ich habe nach fast zwei Jahren mal wieder einen kleinen „nervigen“ Brief in Richtung meiner Uni auf den Weg gebracht. Nunmehr versuche ich mit einer anderen Taktik an die noch fehlenden Unterlagen zu gelangen und bin schon gespannt, wie die dortige Dame auf mein Schreiben reagiert. Bei meinem Vorhaben muss ich vorsichtig vorgehen, um meine wahren Absichten auch ja nicht zu zeitig zu verraten.

Allerdings hängt das weitere Vorgehen von der Antwort ab; die könnte mein kleines Vorhaben aber auch mit einem Schlag zunichte machen.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Bad Dreams

Normalerweise erinnere ich mich in den seltensten Fällen daran, was ich geträumt habe, doch heute Morgen erwachte ich mit einem unguten Gefühl in der Magengegend.

Ich hatte geträumt, dass ich unter einen Pseudonym ein Interview über Intersex gegeben habe und mir meine Anonymität zugesichert wurde. Doch als das Interview veröffentlicht wurde und weltweit per Web nachzulesen war, erscheint dort plötzlich mein richtiger Name.

Bei meinen bisherigen Interviews, Diskussions- oder Aufklärungsrunden stehe ich zwar mit meinem richtigen Namen, achte aber trotzdem auf meine Anonymität.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Klappe die Vierte

Gestern fand das vierte Treffen mit Medizinstudenten am Institut für Geschichte der Medizin der Charite statt. Dieses Mal wurden wir intersexuelle Menschen von einer Mutter eines betroffenen Kindes unterstützt, was die ganze Diskussion auch aus einer anderen Sicht beleuchtete.

Die Gruppe der Studenten machte einen sehr offenen Eindruck im Vorgehen der Behandlung auf mich. Die starre Meinung nach der Lehrmeinung wurde in diesem Jahr klar hinterfragt und die Studenten hatten ihre eigene Vorstellung bei der Behandlung von intersexuellen Menschen. Zum ersten Mal wurde die Frage gestellt, warum man mit der ganzen Behandlung nicht einfach abwartet, bis der/die Betroffene selbst eine Entscheidung treffen kann. Dadurch war die Qualität der Fragen schon eine ganz andere; natürlich gab es auch dieses Jahr wieder Fragen, die wir nicht beantworten wollten, da wir keine Zusammenhänge zwischen der Intersexualität und der gestellten Frage sehen.

Beim anschließenden gemütlichen Teil der Veranstaltung, der diesmal von wesentlich mehr Studenten besucht wurde, konnten die Fragen dann nochmals vertieft werden.

Schon erstaunlich, was aus dieser Diskussionsrunde seit 2006 geworden ist. Angefangen hat alles mit ganz wenigen Studis im Büro von Frau U. und wir auf dem Sofa. Das Büro reicht längst nicht mehr aus und auch die Nachbesprechungen werden von Mal zu Mal mehr genutzt.

Samstag, 27. Juni 2009

Blues my Baby

Irgendwie ist meine Gefühlswelt heute seit dem aufschlagen der Augen, wie das Wetter draußen; wolkig, windig bis stürmisch.

Ich habe das Gefühl mein Leben zieht an mir vorbei; ich frage mich, ob ich zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen habe – natürlich betrifft das auch die Entscheidungen, die ich nicht selbst treffen durfte. Ich drehe mich und drehe mich und komme nicht zu einem Ergebnis. Es ist müßig über die Frage, was wäre wenn, nachzudenken und schlussendlich doch zu keinem Ergebnis zu gelangen.

Trotz Ablenkung wollten mich diese Gedanken nicht los lassen – vielmehr verstärkten sie sie noch.

Ich kann noch nicht mal sagen, um welche Gedanken es sich im Einzelnen dreht – vielmehr ist es ein buntes Chaos aus allem. Das macht die Situation auch nicht gerade einfacher. Zumindest habe ich eine Ahnung, warum mich dieses Gedankenchaos gerade heute überfällt.

Da die Ablenkung und auch die Schokolade macht Glücklich Taktik nicht wirkte, greife ich nun zu etwas drastischeren Mitteln; die Musiktherapie – das hat bisher bei mir immer gewirkt.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 20:36

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