Donnerstag, 22. Dezember 2005

Hormonersatztherapie

Nächste Woche steht mal wieder ein Besuch bei meiner Ärztin an. Sie ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Medizinische Genetik. Seit Monaten nehme ich Östrogene in Tabletten-Form. Anfänglich habe ich diese Tabletten auch gut vertragen, doch mittlerweile merke ich, dass ich mich nicht mehr so wohl fühle und auch die Nebenwirkungen nerven.

Kollegen, die mich schon seit längerer Zeit keinen, haben mich schon angesprochen, das ich seit Mitte April so ruhig und gelassen geworden wäre. Wenn die wüssten - zu diesem Zeitpunkt habe ich mit der Hormonersatztherapie angefangen und diese Veränderung auch selbst festgestellt. Doch genau da liegt momentan auch ein Teil der Probleme. In letzter Zeit fällt es mir immer schwerer ruhig und gelassen zu bleiben; möglicherweise liegt es an der immer stressiger werdenden Arbeit.

Im Internet habe ich einiges über Hormone gelesen und habe interessante Informationen erhalten. Ich möchte gerne auf Östrogene in Gel-Form umstellen; diese belasten den Körper nicht so und sind zudem von der Dosierung niedriger.

Die Frage

Bei meinem ersten Gespräch mit meiner Mutter im September stellte sie mir die Frage, wieso ich mich nun mit dem Thema Intersexualität beschäftige. Allerdings muss ich sagen, kam diese Frage keinesfalls als Vorwurf bei mir an, a la wieso muss du in der Thematik denn rumrühren.

Nein ich verstand diese Frage als ernst gemeinte wohlberechtigte Frage. Schließlich habe ich selbst ja 18 Jahre von diesem Thema nichts hören und sehn wollen. Ich hatte aber auch keine Antwort auf die Frage.

Diese Frage hat mich aber die ganze Zeit beschäftigt, und nun ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich hatte schlichtweg Angst vor der Wahrheit. Angst vor den Lügen der Ärzte und meiner Eltern. Angst vor den Untersuchungen und den vielleicht noch ausstehenden OP`s. Vielleicht habe ich die Lügen ja all die Jahre geahnt - sicher war ich mir dieser Lügen nicht – aber da war immer so eine Ahnung.

Ja ich bin mir sicher, ich hatte Angst vor der Wahrheit. Die Wahrheit zu erfahren war schmerzhaft, aber auch sehr heilsam für mich. Endlich konnte ich anfangen mein Leben zu leben und aus meinem Schneckenhaus zu kriechen. Endlich war ich nicht mehr alleine, die Gemeinschaft zu GeschlechtsgenossInnen hat mir den Mut und die Kraft gegeben, diese schmerzhafte Zeit zu überstehen.

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