Samstag, 8. April 2006

Berlin-Tour

Ein wunderschöner Tag geht langsam seinem Ende entgegen.

Grobi und ich sind heute zu einer kleinen Tour durch Berlin gestartet. Das Wetter meinte es gut mit uns und die Sonne lachte. Also starteten wir heute Morgen in Richtung Osten und besuchten das STASI-Gefängnis in Hohenschönhausen.



In einer eher unscheinbaren Gegend steht dort ein ehemaliges sowjetisches Speziallager und Untersuchungsgefängnis. Das schöne an dieser Gedenkstätte ist, das man dort nach Herzenslust fotografieren darf und die Führungen werden von Zeitzeugen durchgeführt. Unser Zeitzeuge saß selbst zwei Mal dort ein. Er berichtete in einer 45-minütgen Einführung ungeheuer lebendig über die Geschichte des Gefängnisses und des angrenzenden Sperrgebietes, anschließend ging es durch die Räume des Gefängnisses. Über zwei Stunden waren wir Gefangene der Vergangenheit und haben so manches grausiges Detail der Foltermethoden erfahren. Doch im Gegensatz zu den Gefangenen damals, konnten wir anschließend einfach durch die Eingangsschleuse herausspazieren.

Im U-Boot-Trackt, welcher so genannt wird, weil die Zellen keine Fenster haben, erfuhren wir einiges über die Foltermethoden. Mit diesen Foltermethoden sollten die Inhaftierten mürbe gemacht werden und so Geständnisse erpresst werden. Wir sahen nicht nur die kleinen Holzpritschen – welche nur 170 cm lange waren – sondern auch die Wasserzellen. In diesen Wasserzellen wurden die Inhaftierten stundenlang unter einen tropfenden Blecheimer gefesselt. Auf den Holzpritschen mussten die Inhaftierten auf dem Rücken liegen und schlafen; sollten sie sich in der Nacht drehen wurden sie unsanft dazu gezwungen sich wieder auf dem Rücken zu drehen und die Hände über der Decke auf den Bauch zu legen. Dies sollte Selbstmorde verhindern.



Eine scheinbare Tür in einer Wand diente nicht als Durchgang, sondern war früher ein zugemauerter winziger Raum in einer Wand. Die Inhaftierten wurden dort eingesperrt - nach 15 Minuten war der Sauerstoff verbraucht - als die Tür geöffnet wurde unterschrieben die meisten jedes Geständnis; selbst wenn das Geständnis in Russischer verfasst war.

Weiter ging’s nach einem kleinen Kaffestop in Richtung Palast der Republik, wo wir uns die Rückbaumaßnahmen ansahen und das alte Stadtschloss. Gemütlich schlendernd ging`s Richtung Nikolauviertel, wo wir uns eine kleine Pause gönnten.

Unser nächstes Ziel sollte die Kuppel des Reichstags sein. Auf unserem Weg kamen wir am Brandenburger Tor vorbei und entdeckten dieses nette kleine Auto.



Am Reichstag angekommen, war uns die Besucherschlange dann doch zu lang und so zogen wir gemütlich zum Lehrter Bahnhof. Auf dem Heimweg schmiedeten wir Pläne für unsere nächste Tour.

RSS Box

Scheib mir

Kitty-xy@freenet.de

Status

Online seit 7075 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 20:36

Gaestebuch
IS-Audio Video
IS-Symbole
Kittys Alltag
Kittys Catworld
Kittys Leseecke
Kittys Meckerecke
Kittys Schlagwörter
Kittys Touren
Technisches
Zwidri
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren