Mittwoch, 21. Februar 2007

Ich fasse es nicht

Gestern habe ich Briefe quer durch Deutschland verschickt, in der Hoffnung, noch an Informationen über meine Behandlung zu kommen oder gar Unterlagen zu erhalten.

Darunter war auch ein Brief an meinen damaligen Operator, der seit vier Jahren in Ruhestand ist und den ich vor wenigen Tagen ausfindig machen konnte. Das Problem bei dieser Suche war, das er angeblich für diese OP extra angereist war – so meine bisherigen Informationen - und ich nicht wusste, wo er eigentlich gearbeitete hat. Wie sich aber nun herausgestellt hat, hat er doch in dem Universitätsklinikum gearbeitet und ist erst später in ein anderes Klinikum gegangen. Ein erster Kontakt zu diesem späteren Klinikum brachte mich in meiner Suche leider nicht weiter.

Doch heute Morgen klingelte mein Handy und mein damaliger Operator war am anderen Ende der Leitung; schleunigst suchte ich mir ein ruhiges Eckchen und telefonierte fast eine halbe Stunde mit Ihm. Er könne sich noch sehr gut an mich erinnern und hätte sogar über meinen Fall Vorträge gehalten und darüber publiziert. Er bedauere es sehr, nie wieder etwas von mir gehört zu haben und war recht erstaunt über mein Schreiben. Ich hatte das Gefühl, das er sich über den Kontakt freut und zugleich etwas beunruhigt ist, er versuchte sich zu erklären, warum damals so oder so gehandelt wurde.

Er will mir behilflich sein bei der Beschaffung meiner Unterlagen; er selbst hätte zwar keine Unterlagen mehr von mir, will aber seine Beziehungen spielen lassen. Er selbst müsste noch seinen Vortrag haben und dort wäre auch ein Foto von mir enthalten gewesen. Selbst wenn er mir in der Beschaffung der Unterlagen nicht behilflich sein könnte, will er mir zumindest ausführlich Rede und Antwort stehen.

Erste Fragen zur damaligen OP-Methode konnten wir bereits bei diesem ersten Gespräch klären; für weitere Fragen steht er mir aber sehr gerne zur Verfügung.

Mensch diese Reaktion finde ich doch mal richtig KLASSE.

Zur Feier des Tages öffne ich mir nun einen leckeren Roten!

GUTE BESSERUNG

Sende ich in das südliche Nachbarland.

Interview

Am vergangenen Wochenende hatte ich Besuch von einer schweizer Schülerin, die ihre Maturaarbeit über das Thema Intersexualität schreiben möchte. Zu diesem Zweck führte sie mit mir ein ausführliches Interview und stellte mir sehr interessante Fragen.

Die Fragen umfassten die Anfänge meines intersexuellen Lebens und die Reaktionen meines Umfelds auf mich. Wie ich mich zu dieser Zeit gefühlt und selbst empfunden habe, wie ich mit dieser Situation zu Recht gekommen bin.

Weiter ging es mit der Frage, wie man sich Anderen gegenüber verständlich anvertrauen kann und die Reaktionen der Personen auf dieses neue Wissen. Welche Erfahrungen habe ich persönlich gemacht, wenn ich Anderen von meiner Intersexualität erzählt habe. Welche Bezeichnung bevorzuge ich für meinen Seinszustand.

Es folgten noch Fragen zum Thema Intersexualität im Alltag und schließlich Fragen zur Partnerschaft und Beziehungen. Während des Gesprächs entwickelten sich noch viele andere Fragen.

Insgesamt waren die Fragen recht persönlich, aber mit sehr viel Hintergrundwissen formuliert. Man merkte sofort, dass sich meine Interviewpartnerin sehr mit dem Thema beschäftigt hat. Ihr Traumberuf ist Hebamme und wurde während eines Schnupperkurses auf die Thematik Intersexualität aufmerksam. Ihr war sofort klar, dass sie über dieses Thema ihre Maturaarbeit schreiben möchte, um dazu beitragen zu können, dass die Thematik Intersexualität populärer wird.

Auch wenn das Thema nicht gerade eine lockere Atmosphäre vermittelt, war der Gesprächsrahmen sehr entspannt. Man merkte sofort, dass die Chemie zwischen uns stimmte und wir legten bereits in der S-Bahn mit ersten Gesprächen los.

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