Oh nein es ist mal wieder so weit; in den nächsten Tagen ist Vollmond.

Laut Vollmond-Kalender wurde mir heute morgen bestätigt, was ich die letzte Nacht schon erahnte. Stundenlang lag ich wach und drehte mich von der einen auf die andere Seite und konnte nicht schlafen. Und wenn ich dann doch mal kurz im Reich der Träume war, habe ich so einen Stuss geträumt das ich gleich wieder wach wurde.

Ich bin total gerädert und selbst die zweite Tasse Kaffee macht mich heute nicht wirklich wach. Aber ich habe mir sagen lassen, das der Büroschlaf sehr erholsam sein soll.

Also dann - Gute Nacht!

Heute vor genau einem Jahr hatte ich meinen ersten Arbeitstag in Berlin.

Zu Feier des Tages treffen sich heute an die 50 Leute der alten Firma zu einer kleinen Trauer-/Exilanten-Feier.

Geschnasselt wird und das ganz kräftig – zumindest ist das unser fester Vorsatz. Egal sind da die Kopfschmerzen morgen und die Müdigkeit. Heute soll es heißen: Hoch die Gläser auf die alte Firma, früher war wirklich alles besser.

Berlin ick liebe dir!!!

Vieles ist im Laufe des letzten Jahres geschehen; Positives wie Negatives.

Positives:

Ich habe Berlin lieben gelernt (und das war wahrlich nicht immer so)
Ich habe liebe neue Kolleginnen und Kollegen kennen gelernt
Ich habe noch viel liebere Freunde und FreunInnen kennen gelernt (dicke Umarmung)

Negatives:

Arbeit, Arbeit, Arbeit (momentan nicht mehr so viel, aber dafür macht sie keinen Spaß mehr)
Das nervige und vor allem zeitraubende Pendeln in die Heimat (das könnte ich eigentlich ändern)
Neue nicht so liebe Kolleginnen und Kollegen (nur die werde ich leider nicht los)

Es war schon die einzig richtige Entscheidung nach Berlin zu gehen.

…

War wohl doch etwas zu spät gestern.

Nach dem viel zu frühen Aufstehen nach dem gestrigen Spieleabend, habe ich erst mal die Waschmaschine angeschmissen und anschließend F1 geschaut – wirklich spannendes Rennen. Unterbrochen durch das Mittagessen bei Muttern und dem Gang zur Waschmaschine/Trockner habe ich den Vormittag und Teile des Mittags faul vorm TV verbracht. Anschließend hieß es wieder bügeln und Trolly packen.

Später als üblich trat ich die Reise Richtung Berlin an. Ich habe mir einfach mal einen späteren Zug gebucht und musste zwar in Hannover umsteigen, aber die Fahrt war sehr angenehm. Fensterplatz und keinen Sitznachbar und vor allem genug Bewegungsfreiraum für das angeschlagene Bein. Spät, sehr spät um 0:01 h kam ich zwar erst in die Wohnbox an, aber diese 1,5 Stunden mehr in der Heimat kamen mir vor wie eine Ewigkeit und der gesamte Sonntag war dadurch nicht so stressig wie üblich. Trolly ausräumen und kurzes Internetting – mensch was so an einem WE alles geschrieben wird - bis 1 h und dann ab in die Koje.

Der Samstag bestand zum größten Teil aus putzen, putzen, putzen.

Mensch ich wüsste zu gerne mal, wo der ganze Staub in meiner Bude herkommt. Den größten Teil verbringe ich in Berlin und bin nur zu Besuch in meiner Bude. Ob sich heimlich jemand unter der Woche in meiner Bude einquartiert hat – ich weis es nicht.

Die Fenster müssten auch dringend mal wieder geputzt werden. Heute aber nicht mehr, denn Abends haben sich Freunde zum Spieleabend angekündigt. Also noch schnell einiges shoppen und aufräumen. Den Tisch für das Strategiespiel vorbereiten, Gläser rausstellen und noch einwenig Ruhe.

Positiver Stress der doch herrlich beruhigend auf mich wirkt.

Na klasse das Wochenende fängt ja mal wieder gut an.

Ich glaube ich sollte das Haus nur noch mit voller Schutzbekleidung verlassen. Knie-, Ellebogen- und Handgelenkschützer, Sturzhelm und dick eingepackt in Watte. Ok Ok es war meine eigene Dappigkeit, das mein Knie/Schienbein unbedingt der Treppe erneut guten Morgen sagen wollte. Wäre der Trolly nicht so schwer gewesen, wäre er mir auf der Treppe nicht aus dem Gleichgewicht geraten und alles wäre prima gewesen.

Ich dachte aber eher an den Inhalt des Trolly`s – sechs Flaschen lecker Likörchen als Mitbringsel für die Heimat – und weniger an meine Knochen. Ich kenne meine Dappigkeit ja, öfter mal umzuknicken, aber das ich mich in letzter Zeit häufiger mal auf die Treppe lege, ist schon sehr beunruhigend. Das Gefühl, wenn der Schmerz nachlässt ist wirklich herrlich.

Doch die vierstündige ICE-Fahrt in die Heimat war alles andere als gut für mein Knie. Eingezwängt im Abteil - wie in einer Konservendose - ohne jegliche Bewegungsfreiheit für das Bein. Vier Stunden Zickengequatsche von zwei Terratussis haben mir den Rest gegeben; ich war heilfroh in der Heimat endlich aussteigen zu dürfen und zu meinem Anschlusszug zu rennen. Puh gerade noch geschafft und endlich Ruhe – bis auf das tobende Knie.

Zuhause angekommen gab es erst mal einen Eisbeutel und ganz viel Ruhe.

Als ich heute meinen Zettel zur Genehmigung eines Gleittages – für die Züri-Reise – abgegeben habe, wurde ich ganz schief angeschaut. Ich wurde doch allen Ernstes gefragt, ob ich überhaupt so viel Überstunden hätte; schließlich hätte ich jetzt schon 4 GT`s für die nächsten drei Monaten beantragt. Sicher habe ich die – sonst würde ich keine GT`s nehmen – ich schiebe die Überstunden ja schon seit Monaten vor mir her und kann sie nicht abbauen.

Als ich auf die Dringlichkeit der Unterschrift hinwies – weil ich ja die Flüge nach Zürich buchen will – sagte man mir, ich solle in Zukunft erst drei Wochen vorher die Anträge einreichen; man müsste wegen mir die ganze Sache hier lagern. Sorry ich buche doch nicht auf Verdacht und bekomm dann keinen Urlaub.

Doch das härteste kommt ja noch: Jeder bereits genehmigte Urlaub könne aus dienstlichen Gründen auch wieder zurückgezogen werden. Der Hinweis zielte auf meinen Urlaub im August/September. Sollen sie doch, das wird dann richtig teuer für die. Ok diese Regelung gab es bei meinem bisherigen Arbeitgeber auch, aber warum nur beschleicht mich das unheimliche Gefühl, das es Wirklichkeit werden könnte.

Mit so einer Nachricht kann ich doch beruhigt ins Wochenende Starten.