Dienstag, 9. Juli 2013

Vielen Dank für das Leben

Vielen-Dank-fuer-das-Leben

vom Sibylle Berg

Inhaltliche Beschreibung

Toto ist ein Wunder. Ein Waisenkind ohne klares Geschlecht, zu dick, zu groß, aber ein Mensch, der durch diese schlechteste aller Welten geht, als ob es alles noch gäbe: Güte, Unschuld, Liebe. Brutal, provozierend und doch mit unendlicher Zärtlichkeit erzählt Sibylle Berg noch einmal die große Geschichte eines Menschen, der durch die Reinheit seines Wesens der Welt zeigt, wie weit es mit ihr gekommen ist. Ein wütender, schriller Roman über das einzige im Leben, was zählt.

»Toto war glücklich. Sie konnte nicht wissen, wie es gewesen wäre, hätte sie von einem geliebt werden können, aber es war müßig, darum zu trauern. Sie konnte auch nicht wissen, wie es gewesen wäre, in einer anderen Zeit gelebt zu haben, als ein anderer Mensch, oder ein Tier. Man kann alle Möglichkeiten betrauern, die man nie gehabt hat, oder sich da¬ran freuen, dass man kurz aufgetaucht ist aus der Großen Dunkelheit der Unendlichkeit, die sonst immer herrscht, vor der Geburt und nach dem Tod, ein kurzer Moment Licht, das ist doch viel ...«

ISB N 978-3-446-23970-8

Rezension

Toto meistert allen Widrigkeiten zum Trotz sein Leben, selbst als er zu Pflegeeltern abgeschoben wird und den Bauernhof im Alleingang meistern muss. Er entdeckt seine Liebe zur Musik und flüchtet mehr unwissend aus der DDR in die BRD. Doch das so verheißende Leben entpuppt sich anders und Toto geht seine eigenen Wege. Toto schlägt sich durch und plötzlich ist da eine alte Liebe im Spiel. Toto ist der Liebe Kasimirs hörig und selbst die größten Enttäuschungen machen ihn blind. Spät viel zu spät wird klar, welches Spiel Kasimir wirklich im Schilde führt.

Dieser Roman umfasst 400 Seiten – leider wird Toto mit seiner Naivität sehr dümmlich dargestellt und mit Klischees gespielt. Das Buch ist ein reiner Roman und liefert daher keine Hintergründe.

Mein Leben gehört mir

Mein-Leben-gehoert-mir

von Daphne Scholinski und Jane M. Adams

Inhaltliche Beschreibung

Typisch weibliche Themen und Beschäftigungen interessieren Daphne nicht im Geringsten. Sie zieht es vor, sich burschikos zu kleiden, die Haare kurz wie ein Junge zu tragen und sich gegen ihren Vater aufzulehnen. Doch nach der Scheidung ihrer Eltern wird ihr Verhalten immer auffälliger: Sie lügt, stiehlt, schwänzt die Schule und nimmt sogar Drogen.

Schließlich wird die 15-jährige in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, in der die Therapeuten dem vermeintlichen Grund dafür auf die Spur kommen: Angeblich liege bei ihr eine »geschlechtsspezifische Identitätsstörung« vor. Daphne soll »lernen«, sich femininer zu benehmen, sich zu schminken, ihren Gang zu verändern, sich über die »richtigen« Themen zu unterhalten.

Aber Daphne kann es nicht verstehen, dass niemand sich wirklich dafür interessiert, wie es in ihr aussieht, was eigentlich hinter ihrem Verhalten steckt, und versucht mit allen Mitteln, aus der Klinik entlassen zu werden.

ISB N 3-404-61427-5

Rezension

Das Buch umfasst 303 Seiten und schildert die Geschichte von Daphne auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Daphne hat mit weiblichen Gehabe nichts am Hut und möchte eigentlich nur sie selbst sein. In der Psychiatrie versucht man Daphne zu mehr Weiblichkeit zu erziehen – erst lehnt sie sich weiterhin auf, doch bald beugt sie sich vermeintlich und sie kann Annehmlichkeiten genießen. Die Freundschaft zu einem anderen Mädchen ist viel mehr als Freundschaft und bald wird dieser Beziehung ein Riegel vorgeschoben.

Daphne sehnt ihrer Volljährigkeit und ihrer Entlassung aus der Klinik entgegen. Lang und steinig ist ihr Weg und sie lehnt sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diese auferlegte weibliche Rolle auf.

Intersexualität, Zweigeschlechtlichkeit und Verfassungsrecht

Intersexualitaet-Zweigeschlechtlichkeit-und-Verfassungsrecht

von Angela Kolbe

Inhaltliche Beschreibung

Angela Kolbe, geb. 1979, studierte Rechtswissenschaft in Frankfurt am Main, 2005 i. Staatsexamen, von 2005-2008 Stipendiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse. Dimensionen von Erfahrung" der Universitäten Frankfurt und Kassel, 2009 Promotion an der Goethe-Universität in Frankfurt, seit 2009 Referendarin am Landgericht Frankfurt.

Zum Inhalt: Das Buch behandelt die verfassungsrechtliche Situation intersexueller Menschen aus interdisziplinärer Perspektive und mit rechtspolitischem Impetus. Die gegenwärtige Praxis, Intersexuelle einem der herkömmlichen Geschlechter zuzuordnen, wird am allgemeinen Persönlichkeitsrecht sowie an Artikel 3 CG gemessen und ein Verstoß gegen diese Grundrechte festgestellt. Auch die an intersexuellen Kindern und Jugendlichen durchgeführten geschlechtszuweisenden Operationen verstoßen gegen das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit.

Zudem wird die Entstehung des „Dogmas der Zweigeschlechtlichkeit" nachgezeichnet und aus Sicht der historischen, soziologischen und ethnologischen Geschlechterforschung kritisiert.

ISBN: 978-3-8329-5449-9

Rezension

Das Buch behandelt auf 228 Seiten die verfassungsrechtliche Situation intersexueller Menschen aus interdisziplinärer Perspektive. Die gegenwärtige Praxis, Intersexuelle einem der herkömmlichen Geschlechter zuzuordnen, wird am allgemeinen Persönlichkeitsrecht sowie an Artikel 3 GG gemessen und ein Verstoß gegen diese Grundrechte festgestellt. Auch die an intersexuellen Kindern und Jugendlichen durchgeführten geschlechtszuweisenden Operationen verstoßen gegen das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit. Zudem wird die Entstehung des "Dogmas der Zweigeschlechtlichkeit" nachgezeichnet und aus Sicht der historischen, soziologischen und ethnologischen Geschlechterforschung kritisiert.

Meiner Meinung nach sollte dieses Buch jeder Betroffene gelesen haben, ob er/sie/es nun über einen Prozess nachdenkt oder nicht.

Intersexualität - Intersex Eine Intervention

Intersexualitaet-Intersex

von Hans-Jürgen Voß

Inhaltliche Beschreibung

Zum aktuellen Stand der Intersexualitätsdebatte

Oft werden bei der Diagnose Intersex im Säuglings- und frühen Kindesalter operative und hormonelle Eingriffe vorgenommen, um ein möglichst eindeutiges Erscheinungsbild der Genitalien zu erreichen. Von den Interessensvertretungen der Intersexe werden diese Eingriffe als gewaltsam und traumatisierend beschrieben. Der Band stellt ihre Position und den aktuellen wissenschaftlichen Stand vor, auch die neuesten Ergebnisse, die der Deutsche Ethikrat nicht würdigte.

ISBN 978-3-89771-119-8

Rezension

Das vorliegende Buch beleuchtet auf 72 Seiten den Diskurs des Deutschen Ethikrats zur Intersexualität. Heinz-Jürgen Voß wertet verschiedene Studien zu und an Intersexualität aus und kommt zu dem Schluss, dass die Behandlung aus Sicht der Ärzte „helfen“ soll, aber gerade das Gegenteil der Fall ist und zu mehr „Leid und Stigmatisierung“ führt.

Besonders zu empfehlendes kurzweiliges Büchlein mit Auswertungen zum Diskurs und durchgeführter Studien.

Hermaphrodit (1920)

Hermaphrodit-1920-

von Max Sidow

Inhalt:

Keine Beschreibung


Rezension

Dieses Gedicht kann man, muss man aber nicht gelesen habe.

Eine Überschreitung der Geschlechtergrenzen?

Eine-Ueberschreitung-der-Geschlechtergrenzen

von Eva Maria Calvin

Inhaltliche Beschreibung

Die Autorin: Eva Maria Calvi, Mag.a phil., Bakk.a phil., M.A., geboren 1987 in Brück an der Mur/Steiermark, studierte Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Wei¬terbildung - Lebensbegleitende Bildung sowie Interdisziplinäre Geschlechterstudien an der Universität in Graz.

Im vorliegenden Buch wird der Frage nachgegangen, wie Geschlechtlichkeit in „westlichen Gesellschaften“ - unter Differenzierung zwischen „sex“ und „gender“ - konstruiert wird und welche Konsequenzen dies für Menschen mit in diesem Sinne uneindeutigem biologischen Geschlecht (sex) hat, die dem hegemonialen binären Geschlechtermodell nicht Rechnung tragen und gegenwärtig als „Intersexuelle“ („Menschen zwischen den Geschlechtern“) tituliert werden. Der interdisziplinäre Zugang zur Thematik gründet sich sowohl auf biomedizinischen, rechtlichen, sozi¬alwissenschaftlichen, geschichtlichen, ethnographischen als auch auf gendertheoretischen Erkenntnissen und verschafft einen Einblick in die Praktiken und Ansichten des „westlichen Kulturkreises“ hinsichtlich des Managements von Intersexualität. Auf diese Weise wird die Kategorie „Geschlecht“ als historisiert erkannt, was z. B. am Übergang vom „Ein-Geschlecht-Modell“ zum „Zwei-Geschlechter-Modell“ aufgezeigt wird. Darüber hinaus wird der damit einhergehende Wandel der Betrachtung und Behandlung von Intersexualität hin zur heutigen Problematisierung dieses Phänomens veranschaulicht. Interkulturelle, postmoderne und queere Beispiele für das Aufbrechen des binären Geschlechtermodells zei¬gen zudem auf, dass „Geschlecht“ auch anders gedacht und gelebt werden kann, wodurch traditionelle Grenzziehungen und binäre hierarchische Oppositionen entnaturalisiert und neue Ansatzpunkte für den Umgang mit intersexuellen Menschen und deren Anliegen erörtert werden.

ISBN 978-3-86888-042-7

Rezension

Diese Masterarbeit befasst sich auf 157 Seiten mit der Situation intersexueller Menschen in der westlichen Gesellschaft. Das Buch informiert über die biologische Entwicklung, kurz über einige Syndrome wie AGS, CAIS und GD und wirft einen Blick auf die historischen Behandlungsstandards. Der übliche Abstecher in die Thematik Transsexualität wirkt in diesem Buch allerdings nicht so aufdringlich und bildet die Unterschiede heraus.

Die Autorin kommt zu dem Fazit, das die westliche Gesellschaft – anders wie Indien, Pakistan oder Oman – an dem ausschließlichen Dimorphismus festhält und intersexuelle Menschen dadurch unsichtbar werden lässt. Die Medizin sowie die Politik haben kein Interesse diesen Dimorphismus zu durchbrechen und intersexuelle Menschen in der Gesellschaft anzuerkennen.

Lediglich die 1232 Fußnoten, Anmerkungen und Erläuterungen auf 157 Seiten sind mehr als nervig und behindern ein ungestörtes Lesen. Trotzdem liest sich das Buch doch sehr flüssig und bildet mit einem Stand von 2012 ein doch recht aktuelles Werk, welches allerdings nicht zu sehr in die Tiefe geht.

Ciba Zeitschrift - Hermaphriditismus

Ciba-Zeitschrift-Hermaphriditismus

von Ciba-Zeitschrift

Inhaltliche Beschreibung

Keine Beschreibung

Rezension

Diese aus dem Jahre 1939 stammende Zeitschrift befasst sich mit der Geschlechtsdifferenzierung des Hermaphroditismus. Das Büchlein zielt eher auf das Zwittertum im Tierreich ab und berichtet über die experimentelle Forschung/Beeinflussung der Geschlechtsbestimmung/Entwicklung.

Die Zeitschrift ist nicht up to Date und hat mit dem menschlichen Hermaphroditismus nur sehr wenig zu tun – es ist daher eher uninteressant.

Chromosomenstudien bei Intersexualität

Chromosomenstudien-bei-Intersexualitaet

von Dr. med. Rosi Zabel

Inhaltliche Beschreibung

Keine Beschreibung

ISBN: 978-3-8329-5449-9

Rezension

Das vorliegende Buch hat 112 Seiten und wirkt auf den ersten Blick wie der kleine Bruder vom Overzier – jedoch geht es eher um die Erforschung der Chromosomen/-anomalien bei Intersexualität und deren Auswirkungen auf eine mögliche Diagnoseform im ersten Teil des Buches.

Im zweiten Teil wird auf die Syndrome eingegangen – Grundlage ist hier allerdings auch wieder die Chromosomenkonstellation und deren Auswirkungen auf die körperliche Geschlechtlichkeit/Geschlechtsidentität. Zweiter Aspekt sind die Hormone und ihre Wirkung auf den Körper.

Es wird auf Fälle von anderen Pädiatern eingegangen und eigene Beobachtungen geschildert.

Das Buch ist nicht mehr up to date, dafür spiegelt es den Stand der Forschung von 1966 wieder. Daher nur bedingt lesenswert – wenn man es überhaupt zu einem vernünftigen Preis bekommt.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 20:36

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