Dienstag, 9. Juli 2013

Eine Überschreitung der Geschlechtergrenzen?

Eine-Ueberschreitung-der-Geschlechtergrenzen

von Eva Maria Calvin

Inhaltliche Beschreibung

Die Autorin: Eva Maria Calvi, Mag.a phil., Bakk.a phil., M.A., geboren 1987 in Brück an der Mur/Steiermark, studierte Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Wei¬terbildung - Lebensbegleitende Bildung sowie Interdisziplinäre Geschlechterstudien an der Universität in Graz.

Im vorliegenden Buch wird der Frage nachgegangen, wie Geschlechtlichkeit in „westlichen Gesellschaften“ - unter Differenzierung zwischen „sex“ und „gender“ - konstruiert wird und welche Konsequenzen dies für Menschen mit in diesem Sinne uneindeutigem biologischen Geschlecht (sex) hat, die dem hegemonialen binären Geschlechtermodell nicht Rechnung tragen und gegenwärtig als „Intersexuelle“ („Menschen zwischen den Geschlechtern“) tituliert werden. Der interdisziplinäre Zugang zur Thematik gründet sich sowohl auf biomedizinischen, rechtlichen, sozi¬alwissenschaftlichen, geschichtlichen, ethnographischen als auch auf gendertheoretischen Erkenntnissen und verschafft einen Einblick in die Praktiken und Ansichten des „westlichen Kulturkreises“ hinsichtlich des Managements von Intersexualität. Auf diese Weise wird die Kategorie „Geschlecht“ als historisiert erkannt, was z. B. am Übergang vom „Ein-Geschlecht-Modell“ zum „Zwei-Geschlechter-Modell“ aufgezeigt wird. Darüber hinaus wird der damit einhergehende Wandel der Betrachtung und Behandlung von Intersexualität hin zur heutigen Problematisierung dieses Phänomens veranschaulicht. Interkulturelle, postmoderne und queere Beispiele für das Aufbrechen des binären Geschlechtermodells zei¬gen zudem auf, dass „Geschlecht“ auch anders gedacht und gelebt werden kann, wodurch traditionelle Grenzziehungen und binäre hierarchische Oppositionen entnaturalisiert und neue Ansatzpunkte für den Umgang mit intersexuellen Menschen und deren Anliegen erörtert werden.

ISBN 978-3-86888-042-7

Rezension

Diese Masterarbeit befasst sich auf 157 Seiten mit der Situation intersexueller Menschen in der westlichen Gesellschaft. Das Buch informiert über die biologische Entwicklung, kurz über einige Syndrome wie AGS, CAIS und GD und wirft einen Blick auf die historischen Behandlungsstandards. Der übliche Abstecher in die Thematik Transsexualität wirkt in diesem Buch allerdings nicht so aufdringlich und bildet die Unterschiede heraus.

Die Autorin kommt zu dem Fazit, das die westliche Gesellschaft – anders wie Indien, Pakistan oder Oman – an dem ausschließlichen Dimorphismus festhält und intersexuelle Menschen dadurch unsichtbar werden lässt. Die Medizin sowie die Politik haben kein Interesse diesen Dimorphismus zu durchbrechen und intersexuelle Menschen in der Gesellschaft anzuerkennen.

Lediglich die 1232 Fußnoten, Anmerkungen und Erläuterungen auf 157 Seiten sind mehr als nervig und behindern ein ungestörtes Lesen. Trotzdem liest sich das Buch doch sehr flüssig und bildet mit einem Stand von 2012 ein doch recht aktuelles Werk, welches allerdings nicht zu sehr in die Tiefe geht.

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