Gedanken
Eigentlich war ich hundemüde, aber ich habe mich heute Abend damit beschäftigt, in fremden Revieren von BloggenossInnen in der Vergangenheit zu lesen. Nach dem zweiten Glas Wein hat mich dann eine seltsame Traurigkeit ereilt. Und nun bin ich hellwach und kann kein Auge zutun.
Gedanklich ziehe ich so meine Kreise und komme nicht recht zu einem Ergebnis.
Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, was den eigentlich passieren würde, wenn gewisse Personen auf meiner Arbeit davon erfahren würden, dass ich ein Intersexueller Mensch bin. Es wäre mir sicherlich nicht egal, aber wirklich stören würde es mich mittlerweile auch nicht mehr. Zumal in meiner Personalakte ja ein Hinweis über Hermaphroditismus abgelegt ist.
Und das kam so: Als ich damals die Ausbildung angefangen habe, musste ich zu einer ärztlichen Untersuchung. Ich wurde auf Herz und Nieren untersucht, es wurde geprüft, ob ich für diese Ausbildung geeignet bin. Vom Arzt bekam ich ein eindeutiges OK ohne jeglichen Befund der Untersuchung. Spricht von ärztlicher Seite her war ich Topfit und geeignet diese Ausbildung anzutreten.
Meine Mutter allerdings bestand vehement darauf, dass ich höchstpersönlich auf das Formular eintrage, das ich ein "Hermaphrodit" bin; der Begriff Intersexuell war mir damals noch lange nicht bekannt. Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen, dass ich mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt habe. Aber alles Flehen und Betteln hat nichts gewirkt, ich musste mit zittrigen Händen eintragen, dass ich an Hermaphroditismus „leide“.
Zu dieser Zeit waren die Worte "Hermaphrodit" und "Zwitter" reinste Angstworte und wurden von mir unter gar keinen Umständen erwähnt. Ich wäre eher gestorben als das Wort Zwitter über die Lippen zu bringen.
Neulich hatte ich die Gelegenheit einen Blick in den Bereich mit den Personalakten zu werfen. Ich wollte mit eigenen Augen sehen, ob dieser verdammte Hinweis noch immer in meiner Akte enthalten ist - wäre er es gewesen, wäre ich sicherlich dazu bereit gewesen diesen Hinweis verschwinden zu lassen. Doch leider habe ich meine Personalakte nicht finden können. Verdammt noch mal, dort lagen nur Akten alter Mitarbeiter, die der aktuellen Mitarbeiter sind an einem anderen Ort gelagert.
Ich will ja jetzt nichts behaupten, aber ich bin fest der Überzeugung, dass ich all die Jahre durch diesen Hinweis in meiner Akte beruflich geblockt wurde. Es kommt mir halt komisch vor, dass ich all die Jahre nicht im Geringsten vorangekommen bin. Erst als ein neuer Personalchef – der von dem Eintrag keine Ahnung hatte - seinen Dienst angetreten hat, hat sich diese Situation geändert. Es kann auch eine Paranoia meinerseits sein, es könnte auch daran liegen, das ich immer gekuscht habe und steht’s Ja und Amen gesagt habe. Ich habe mich immer klein gemacht und wollt um nichts in der Welt auffallen.
Es war ein langer Weg aus dieser teuflischen Situation herauszukommen, aber letzte Woche hat es mir gezeigt, dass es sich lohnt, manchmal mit Nachdruck und Beharrlichkeit seinen Willen Nachdruck zu verleihen.
So und nun ist die Flasche Wein doch leer und eine wohlige Müdigkeit macht sich breit. Ich wünsche allen eine gute Nacht.
Gedanklich ziehe ich so meine Kreise und komme nicht recht zu einem Ergebnis.
Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, was den eigentlich passieren würde, wenn gewisse Personen auf meiner Arbeit davon erfahren würden, dass ich ein Intersexueller Mensch bin. Es wäre mir sicherlich nicht egal, aber wirklich stören würde es mich mittlerweile auch nicht mehr. Zumal in meiner Personalakte ja ein Hinweis über Hermaphroditismus abgelegt ist.
Und das kam so: Als ich damals die Ausbildung angefangen habe, musste ich zu einer ärztlichen Untersuchung. Ich wurde auf Herz und Nieren untersucht, es wurde geprüft, ob ich für diese Ausbildung geeignet bin. Vom Arzt bekam ich ein eindeutiges OK ohne jeglichen Befund der Untersuchung. Spricht von ärztlicher Seite her war ich Topfit und geeignet diese Ausbildung anzutreten.
Meine Mutter allerdings bestand vehement darauf, dass ich höchstpersönlich auf das Formular eintrage, das ich ein "Hermaphrodit" bin; der Begriff Intersexuell war mir damals noch lange nicht bekannt. Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen, dass ich mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt habe. Aber alles Flehen und Betteln hat nichts gewirkt, ich musste mit zittrigen Händen eintragen, dass ich an Hermaphroditismus „leide“.
Zu dieser Zeit waren die Worte "Hermaphrodit" und "Zwitter" reinste Angstworte und wurden von mir unter gar keinen Umständen erwähnt. Ich wäre eher gestorben als das Wort Zwitter über die Lippen zu bringen.
Neulich hatte ich die Gelegenheit einen Blick in den Bereich mit den Personalakten zu werfen. Ich wollte mit eigenen Augen sehen, ob dieser verdammte Hinweis noch immer in meiner Akte enthalten ist - wäre er es gewesen, wäre ich sicherlich dazu bereit gewesen diesen Hinweis verschwinden zu lassen. Doch leider habe ich meine Personalakte nicht finden können. Verdammt noch mal, dort lagen nur Akten alter Mitarbeiter, die der aktuellen Mitarbeiter sind an einem anderen Ort gelagert.
Ich will ja jetzt nichts behaupten, aber ich bin fest der Überzeugung, dass ich all die Jahre durch diesen Hinweis in meiner Akte beruflich geblockt wurde. Es kommt mir halt komisch vor, dass ich all die Jahre nicht im Geringsten vorangekommen bin. Erst als ein neuer Personalchef – der von dem Eintrag keine Ahnung hatte - seinen Dienst angetreten hat, hat sich diese Situation geändert. Es kann auch eine Paranoia meinerseits sein, es könnte auch daran liegen, das ich immer gekuscht habe und steht’s Ja und Amen gesagt habe. Ich habe mich immer klein gemacht und wollt um nichts in der Welt auffallen.
Es war ein langer Weg aus dieser teuflischen Situation herauszukommen, aber letzte Woche hat es mir gezeigt, dass es sich lohnt, manchmal mit Nachdruck und Beharrlichkeit seinen Willen Nachdruck zu verleihen.
So und nun ist die Flasche Wein doch leer und eine wohlige Müdigkeit macht sich breit. Ich wünsche allen eine gute Nacht.
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