Mittwoch, 2. Mai 2007

STRIKE

Letzten Samstag erhielt ich mal wieder einen dicken Umschlag mit Unterlagen über meine Behandlung aus meinem Universitätsklinikum. Neben Unterlagen über meine erste und zweite Operation, waren auch fünf Dias von mir in dem Umschlag enthalten. Endlich habe ich also Bildmaterial von mir - wie Gott mich schuf.

Ich habe scheinbar in ein Bienennest gestochen, denn diese Unterlagen sind so ganz anders als die bisherigen. Ich habe den Verdacht, dass diese Unterlagen ausschließlich für die Ärzte bestimmt waren, denn in diesen Unterlagen werden Sachverhalte zum Teil anders dargestellt. Sollten diese Unterlagen aus dem zweiten Aktenstrang sein, der nicht verbrennen konnte, weil er nicht im Archiv gelagert war. Möglicherweise wurde damals bewusst ein zweiter Strang angelegt; einen für die Ärzte und einen für meine Eltern – falls sie mal nach Unterlagen fragen sollten.

Es wurde eine Diagnose gestellt und diese dann nach der ersten Operation verworfen; in den bisherigen Unterlagen ist das aber nicht der Fall gewesen. Auch das intersexuelle Genital wird in diesen neuen Unterlagen ganz anders dargestellt wie in den bisherigen Unterlagen - die entsprechenden Fotos belegen das nun auch ganz klar. Ich frage mich ernsthaft, was das soll – wozu bin ich den damals operiert worden.

Jetzt weis ich einen weiteren Bruchteil meiner OP-Geschichte genauer. Ich wurde im Alter von 12 Monaten am Genital operiert; meine erste Erinnerung an eine Genitaloperation stammt aber von der OP mit fünf Jahren. Bisher passten diese Erinnerungen/Aussagen meiner Mutter/Unterlagen meiner Uni nicht zusammen; die neuen Unterlagen geben eine Erklärung dafür. Bei der ersten Operation wurde erst die Klitorisreduktion durchgeführt und anschließend sollte die Schamlippenplastik gemacht werden. Beide Bereiche wurden auch operiert, doch bei der Schamlippenplastik trat bereits eine starke Schwellung ein und so musste ich mit fünf Jahren nochmals nachkorrigiert werden. Von dieser zweiten Korrektur stammen dann auch meine ersten Erinnerungen.

Der Nebel lüftet sich also langsam. Aber ich spüre, dass da noch mehr ist – ich werde nicht aufgeben und immer brav weiternerven. Diese Taktik hat bisher sehr viele Unterlagen zu Tage gefördert. Auch wenn diesmal den Unterlagen eine happige Rechnung beilag – 50 Cent pro Kopie will die Uni von mir haben. Ach ja und die Dias sind Eigentum der Uni und will sie natürlich zurück haben. Jetzt heißt es ein Fotolabor suchen, die mir diese Dias entwickeln und vervielfältigen.

Oh Mann – diese Unterlagen haben mehr Fragen aufgeworfen als geklärt – langsam weis ich wirklich nicht mehr, was ich glauben darf und was nicht.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 20:36

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