Mittwoch, 23. Juli 2008

Die Intersexualität



von Claus Overzier

Inhaltliche Beschreibung

Das Gebiet der Intersexualität ist in wissenschaftlicher und auch praktischer Sicht durch neue Untersuchungsmethoden in den letzten Jahren ganz wesentlich erweitert worden. 2 bis 3 Promille der Gesamtbevölkerung werden von dieser in vielen abgrenzbaren Erscheinungsformen auftretenden organischen Entwicklungsstörung betroffen, leider aber noch oft verkannt. Der Herausgeber hat zusammen mit einem internationalen Kreis führender Forscher aus Klinik und Theorie den heutigen Stand gesicherten Wissens dargestellt und abgerundet. Es wurde erstmalig die umfangreiche Literatur gesichtet. Den praktischen Belangen wurde durch eine übersichtlich und großzügig bebilderte Darstellung der klinischen Erscheinungsformen Rechnung getragen, wobei eine Zusammenfassung am Ende jedes Kapitels kurz das Wesentliche herausstellt. Das Buch spricht nicht nur den Kreis der Fachgelehrten an, sondern wendet sich besonders auch an die Ärzte in Klinik und Praxis, die sich mit den neu abgegrenzten Krankheitsformen vertraut machen müssen.

Verzeichnis der enthaltenen Beiträge

• Normale Entwicklungsgeschichte der Gonaden und der Geschlechtsgänge
• Grundlagen der Intersexualität
• Intersexualität bei Säugetieren
• Das Geschlechtschromatin
• Das Kerngeschlecht der Leukozyten
• Die Zytogenese der Intersexualität des Menschen
• Hormone und Intersexualität
• Klinischer Untersuchungsgang
• Hermaphroditismus verus
• Pseudohermaphroditismus
• Testikuläre Feminisierung
• Sogenanntes echtes Klinefelter-Syndrom
• Gonadendysgenesie
• Androgenitales Syndrom
• Induzierter Pseudohermaphroditismus
• Tumoren mit heterosexueller Aktivität
• Das Kerngeschlecht der Tumoren
• Plastische Operationen
• Genitalmissbildungen ohne Intersexualität
• Intersexualität und Transvestismus
• Schlusswort

Rezension

Wie der Klappentext schon verrät, ist dieses Buch für Mediziner geschrieben. Leider fehlt aus diesem Grund eine Erklärung der Fachbegriffe gänzlich und ist daher für den Laien nur ganz bedingt empfehlenswert.

Die Beschreibungen zu den einzelnen Themenbereichen sind sehr ausführlich; nur die Quellangaben im Fließtext sind etwas störend. Das Buch aus dem Jahre 1961vermittelt den Sachstand bis dato und ist mit heutigen Erscheinungen somit nicht zu vergleichen.

Negativ aufgefallen ist mir, das in diesem Buch von Kranken die Rede ist, denen die Wahrheit vorzuenthalten ist. Lediglich die Infertilität solle dem Patienten nahe gebracht werden.

Das Buch enthält auf 560 Seiten Unmengen an Informationen über die einzelnen Syndrome, aber es werden immer wieder Operationen und Verheimlichung gepredigt. Das Buch ist zwar empfehlenswert, bekommt von mir aber aus diesem Grunde leichte Abzüge.

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nolderot - 24. Aug, 11:46

Vielen Dank für diese wunderbare Vorstellung des Buches. Was ich sehr an diesem Buch schätze ist, dass hier belegt ist, dass es 1961 auch andere Meinungen gab als die des Medizinscharlantas John Money. Dieses Buch hat den Geist Nachkriegsdeutschlands und die Folgen eines "1000. jährigen Reiches" mit seiner menschenverachtenden Grundhaltung. Niemand soll sagen, er habe es nicht besser gewusst! Dies ist ein Standardwerk, dass jedem Mediziner zugänglich war.

Kitty-xy - 25. Aug, 22:07

Wenn ich da an die neueste Literatur über Intersexualität bei Kindern denke, ist dieses Buch um Längen besser und informativer.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 20:36

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