Freitag, 12. Juni 2009

Familien, Geschlechter, Macht - Beziehungen im Werk Ulrike Draesners



von Friedhelm Marx und Stephanie Catani

Inhaltliche Beschreibung

Ein Hermaphrodit auf der Suche nach der eigenen Geschlechteridentität, eine junge Frau als Opfer autoritärer Machtstrukturen, ein Körper, der zum Samenraub eingesetzt wird: In ihren Romanen, Erzählungen und Gedichten thematisiert Ulrike Draesner Beziehungsmuster, Identitäts- und Familienmodelle, die in der modernen Gesellschaft an Stabilität verloren haben. Die Autorin verknüpft die individuelle Suche nach Heimat und Identität mit Erinnerungen, die auf ein kollektives Gedächtnis gründen, wie im jüngsten Roman Spiele. Literaturwissenschaftler und -kritiker, Übersetzer und Schriftsteller nähern sich verschiedenen Texten Ulrike Draesners und fragen gemeinsam mit der Autorin, die den Band einleitet, nach der Bedeutung von Familien-, Geschlechter und Machtstrukturen für den schwierigen Prozess der Identitätsfindung in der Moderne.

Ulrike Draesner, deren Werk Gegenstand des zweiten Bandes der Reihe
ist, gewährt dem Leser in ihrem einleitenden Essay autobiografische Einblicke und lässt ihn teilhaben an ihrer Selbstfindung als freie Autorin.

ISBN 978-3-8353-0342-3

Rezension

Dieses Buch besteht aus verschiedensten Rezensionen von Autoren zu den unterschiedlichsten Werken Ulrike Draesners.

In ihrem Roman Mitgift geht es um die Lebensgeschichte eines hermaphroditischen Menschen (Anita) aus der Sicht der Schwester (Aloe). Genau diese Rezension war der Grund für mich, dieses Buch zur Hand zu nehmen. Ich möchte an dieser Stelle eine kleine Passage der Rezension bzw. aus dem Buch wiedergeben.

„Ein Schlüsselmoment des Romans beschreibt die Reaktion Lukas`, des Freundes Aloes, auf das vermeintlich große Familiengeheimnis, das Aloe ihm erst nach Jahren der Beziehung mitteilt:

Lukas lachte, toll, sagt er, dann noch einmal leiser: toll! Da war ein Faktum – Anita geboren mit einer vergrößerten Klitoris, also gut, einer penisartig vergrößerten, dennoch: nur ein Stückchen Fleisch, eine Fehlbildung der Scheide – und ihr habt eine unglaubliche Geschichte darum gebaut. So viel geschwiegen, bis das kleine Faktum immer größer geworden ist, sich immer mehr daran angelagert hat, und jetzt ist es eine riesige Blase, die euch alle noch immer umgibt, auch dich meine Liebe. Die Böhmsche Familientragödie.

Lukas deckt hier schonungslos die eigentliche Familientragödie auf, deren Kern nicht die Figur einer Intersexuellen ist, sondern das >Monster<, das die Familie daraus macht.“


Zutreffender kam man das Tabu eigentlich nicht formulieren.

Fazit

Bis auf die Rezension zu Mitgift weniger interessant und nicht wirklich zu entfehlen.

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