Zwidri

Mittwoch, 14. März 2007

Miau, Miau

Ich bin total müde, mir tut jeder Knochen dreimal weh und ich habe eine Katze – äh einen Kater.

Scheeeee war`s gestern und da ist mir mein heutiger Kater auch völlig egal. Wir hatten wieder jede Menge wunderschöne Gespräche und schwelgten in musikalischen Erinnerungen. Der leckere Traubensaft war aber auch zu köstlich und trug zu unserer prima Stimmung bei.

Ich freu mich schon auf unser nächstes Treffen, das nicht so lange auf sich warten lassen soll.

So und nun werde ich mir die zweite Tasse Kaffee gönnen und bin dann hoffentlich etwas wacher.

Montag, 12. März 2007

Gespräch mit dem vermeintlichen Bösen

Am Samstag telefonierte ich mit meinem ehemaligen Arzt in der ambulanten Endokrinologie der Uni. Dieses Gespräch ist so ganz anders verlaufen, als das Gespräch mit meinem damaligen Operator.

Der Arzt erzählte mir gleich zu Beginn, dass er sich zwar an mich erinnern könnte, aber keinerlei Unterlagen hätte und sich sonst an nichts erinnern kann. Na ja das mit dem nicht erinnern können, glaube ich ihm nach dem Gespräch nicht wirklich, er wusste doch noch so einiges. Er könne mir leider bei der Beschaffung meiner Unterlagen nicht wirklich behilflich sein. Er hätte leider auch keinen Zugang mehr zu meinen Akten – aber irgendwie glaube ich ihm das nicht so wirklich, denn er machte im Gespräch so eine Andeutung – er hätte meine Akte angefordert.

Aber er sagte mir auch, dass bei dem Brand damals nicht alle Akten vernichtet worden sein könnten, dass es von meiner Behandlung zwei Akten gäbe. Einmal die stationäre und die ambulante Akte; und eine davon wäre im Justitiariat gelagert worden und wäre vom Brand nicht betroffen gewesen. Aha, sehr interessant – da ist doch das nächste Schreiben an meine Uni schon unterwegs!!!

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich in der ambulanten Endokrinologie immer bei ihm in Behandlung war und er mir somit einige - für mich sehr wichtige Fragen - beantworten kann. Aber er erzählte mir, dass in der Ambulanz ein ganzes Ärzteteam gearbeitet hat und ich wahrscheinlich immer bei jemand anderem war.

Unter diesem Gesichtspunkt, ist es natürlich schwierig meine Fragen zu stellen, z.B. warum der Kontakt zu Selbsthilfegruppen verschwiegen wurde, oder warum in Zusammenhang mit der Hormonersatztherapie so bescheuerte Aussagen getroffen wurden. Als ich in dem Gespräch auf diese beiden Fragen eingegangen bin, konnte er sie mir natürlich nicht wirklich beantworten bzw. fand die Aussagen damals absolut fehl am Platze. Es wäre damals sehr viel falsch gelaufen und er bedauere dies; gerade im Punkto Hormonersatztherapie hätte man intensiver mit mir sprechen müssen. Er war richtig schockiert, als ich im sagte, das ich 18 Jahre keine Hormone genommen habe und nun mit den Folgen leben muss. Es beruhige in aber, das ich mittlerweile brav meine Hormönchen nehmen würde.

Im Zusammenhang mit dem Gespräch ist mir wieder aufgefallen, dass die Ärzteschar irgendwie ziemlich daran interessiert ist, ob man in einer Partnerschaft lebt, und ob es im Bettchen auch richtig klappt. Vielleicht, damit sie eine Bestätigung bekommen, damals alles richtig gemacht zu haben. Nee Nee ihr Lieben damit kann ich leider nicht dienen; ich habe keinen Partner und im Bettchen bin ich bisher immer alleine.

Konfrontationskurs

Manchmal ist Angriff die beste Verteidigung. Das dachte ich mir zumindest gestern und konfrontierte meine Mutter mit den Bildchen im Vortrag von meinem Arzt. Ich stellte ihr die Frage, ob sie davon etwas wusste und der Veröffentlich zugestimmt hat.

Sie schaute sich den Vortrag genau an und meinte allen Ernstes zu mir, dass sie mich beim besten Willen auf den Fotos nicht erkennen könnte. Ich fasse es nicht, das darf doch wohl nicht wahr sein. Erst als ich ihr sagte, dass die Abbildungen 2 und 4 die meinigen sei, konnte sie mich erkennen.

Sie versicherte mir, das sie von der Veröffentlich nichts gewusst hat und dem auch nie zugestimmt hätte. Sie war richtig böse über diese Veröffentlichung.

Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, das sie die Wahrheit sagt und nicht mit irgendwelchen Lügen daher kam; ihre Reaktion auf die Fotos kann einfach nicht so gespielt gewesen sein. Da ich das Gefühl hatte, das sie am liebsten gegen die Vorgehensweise etwas unternehmen würde, bat ich sie, die Füße still zu halten und sagte ihr, dass das wäre meine Sache wäre. Ich hoffe sie hält sich dran und versaut mir den Kontakt zu den Ärzten nicht gleich wieder.

Dienstag, 6. März 2007

Klapper Klapper Klapper

Ich habe heute von einer Kollegin den Klapperstorch auf den Hals gehetzt bekommen.

Mein Kommentar dazu war:

Na der kann bei mir klappern bis er tot umfällt.

Die Kollegin schaute mich ungläubig an und verzog sich wieder!

Montag, 5. März 2007

Kleines Zwischentief

Am vergangenen Freitag öffnete ich in der Heimat meinen Briefkasten und fand den versprochenen Brief von meinem damaligen Operateur. Es war ein wirklich herzlicher Brief und mein Arzt versuchte, mir alle meine gestellten Fragen aus seiner Erinnerung zu beantworten. Was ja angesichts der langen Zeitspanne wirklich nicht einfach gewesen sein dürfte.

Er nahm zu jeder gestellten Frage Stellung und versuchte mir so detailreich wie nur möglich die Behandlungen und Operationen zu erläutern. Er schrieb mir übrigens auch, dass er sich mit meinem anderen damaligen Arzt in Verbindung gesetzt hat – das hatte ich nach unserem Telefonat ja bereits vermutet. Er bat mich, mit diesem Arzt in Verbindung zu treten und auch dieser wäre bereit mir bei meiner Recherche behilflich zu sein. Er schrieb mir, das einige Fragen nur von diesem Arzt beantwortet werden könnten und auch der Arzt hätte noch die eine oder andere Frage an mich bezüglich meines letzten Besuchs bei Ihm. Oh Oh sehr schlechte Erinnerungen!

Mein Problem ist jetzt nur, das ich mich an die Behandlung dieses Arztes noch bruchstückhaft erinnern kann – und das sind leider keine guten Erinnerungen - und diese Fragen sicherlich nicht so positiv ausfallen werden, wie die an meinen Operateur – an dessen Behandlung kann ich mich eben nicht mehr erinnern.

Dem Brief lag eine Veröffentlichung meines Operateurs bei, in dem Fotos von mir veröffentlich sind. Als ich diese Bilder von mir sah, krampfte sich mein Magen gewaltig zusammen. Auf dem Foto bin ich - ohne Balken – bestens zu erkennen; das Alter wird mit 3 ½ Jahren angegeben. Seltsam ist, dass ich das Foto bisher noch nie gesehen habe, mich aber plötzlich bestens an das Foto erinnern kann. Ich sehe das Foto einmal aus der Perspektive von mir und dann aus der Perspektive des Betrachters. Mich hat eine Trauer, Wut und Scharm befallen, als ich mich da mit 3 ½ Jahren nackt stehend – mit Teddybär im Arm – sah. Ich war so wütend, aufgewühlt und traurig, dass ich meine Verabredung abends schon absagen wollte.

Doch das hätte mir sicherlich auch nicht wirklich geholfen und so fuhr ich zu meiner Verabredung. Das tat mir auch gut, ich kam endlich einwenig von diesen Gedanken an den Brief und die Fotos los; und nutzte gleich die Gelegenheit über die neuesten Geschehnis reden zu können.

Mit etwas mehr Abstand konnte ich die Sache schon etwas klarer sehen. Es ist ja eigentlich logisch gewesen, das solche Fotos existieren; schließlich kann ich mich an die Entstehung erinnern. Ich habe gehofft, das diese Fotos nicht abgedruckt wurden und kann es nicht gut heißen, auf welche Art und Weise diese Fotos benutzt wurden. Das ist einfach nur Menschenverachtend und entwürdigend, bei dem Gedanken wird mir schlecht.

Ich muss, ich will und ich werde kämpfen, auch wenn es mir momentan ziemlich an die Nieren geht - ich lasse mich nicht mehr so demütigen!!!!!!

Freitag, 2. März 2007

Verfluchte Verjährungsfrist

Auch die Krankenkasse teilte mir mit, dass sie keinerlei Unterlagen mehr von mir haben.

Wäre ich doch nur ein Jahr früher zur Tat geschritten.

Aber ich denke, der bestehende Kontakt zu meinen damaligen Ärzten bringt mir in dieser Situation viel mehr.

Donnerstag, 1. März 2007

Reaktion aus dem Krankenhaus

Gestern bekam ich eine äußerst kurze Mail mit dem Text - siehe Anhang - meines Geburtskrankenhauses. Im Anhang stand, dass sie keinerlei Unterlagen mehr hätten. Sie verwiesen mich auf die 30-jährige Aufbewahrungspflicht und die wäre in meinem Falle ja bereits abgelaufen. Na toll dachte ich mir und schrieb gleich zurück, ob die Daten nicht doch möglicherweise auf Microfish gezogen wurden.

Heute kam eine lapidare Antwort auf meine Mail mit der Antwort zurück:

Frau Kitty, dieses Verfahren gibt es in unserem Hause nicht.

Ich denke, dass es in diesem Fall keinen Sinn macht, dort noch weiter nachzuhacken. Noch steht ja die Antwort meiner damaligen Krankenkasse aus – vielleicht können die mir ja noch einiges zukommen lassen und mein damaliger Prof. will ja auch behilflich sein.

Mittwoch, 21. Februar 2007

Ich fasse es nicht

Gestern habe ich Briefe quer durch Deutschland verschickt, in der Hoffnung, noch an Informationen über meine Behandlung zu kommen oder gar Unterlagen zu erhalten.

Darunter war auch ein Brief an meinen damaligen Operator, der seit vier Jahren in Ruhestand ist und den ich vor wenigen Tagen ausfindig machen konnte. Das Problem bei dieser Suche war, das er angeblich für diese OP extra angereist war – so meine bisherigen Informationen - und ich nicht wusste, wo er eigentlich gearbeitete hat. Wie sich aber nun herausgestellt hat, hat er doch in dem Universitätsklinikum gearbeitet und ist erst später in ein anderes Klinikum gegangen. Ein erster Kontakt zu diesem späteren Klinikum brachte mich in meiner Suche leider nicht weiter.

Doch heute Morgen klingelte mein Handy und mein damaliger Operator war am anderen Ende der Leitung; schleunigst suchte ich mir ein ruhiges Eckchen und telefonierte fast eine halbe Stunde mit Ihm. Er könne sich noch sehr gut an mich erinnern und hätte sogar über meinen Fall Vorträge gehalten und darüber publiziert. Er bedauere es sehr, nie wieder etwas von mir gehört zu haben und war recht erstaunt über mein Schreiben. Ich hatte das Gefühl, das er sich über den Kontakt freut und zugleich etwas beunruhigt ist, er versuchte sich zu erklären, warum damals so oder so gehandelt wurde.

Er will mir behilflich sein bei der Beschaffung meiner Unterlagen; er selbst hätte zwar keine Unterlagen mehr von mir, will aber seine Beziehungen spielen lassen. Er selbst müsste noch seinen Vortrag haben und dort wäre auch ein Foto von mir enthalten gewesen. Selbst wenn er mir in der Beschaffung der Unterlagen nicht behilflich sein könnte, will er mir zumindest ausführlich Rede und Antwort stehen.

Erste Fragen zur damaligen OP-Methode konnten wir bereits bei diesem ersten Gespräch klären; für weitere Fragen steht er mir aber sehr gerne zur Verfügung.

Mensch diese Reaktion finde ich doch mal richtig KLASSE.

Zur Feier des Tages öffne ich mir nun einen leckeren Roten!

Interview

Am vergangenen Wochenende hatte ich Besuch von einer schweizer Schülerin, die ihre Maturaarbeit über das Thema Intersexualität schreiben möchte. Zu diesem Zweck führte sie mit mir ein ausführliches Interview und stellte mir sehr interessante Fragen.

Die Fragen umfassten die Anfänge meines intersexuellen Lebens und die Reaktionen meines Umfelds auf mich. Wie ich mich zu dieser Zeit gefühlt und selbst empfunden habe, wie ich mit dieser Situation zu Recht gekommen bin.

Weiter ging es mit der Frage, wie man sich Anderen gegenüber verständlich anvertrauen kann und die Reaktionen der Personen auf dieses neue Wissen. Welche Erfahrungen habe ich persönlich gemacht, wenn ich Anderen von meiner Intersexualität erzählt habe. Welche Bezeichnung bevorzuge ich für meinen Seinszustand.

Es folgten noch Fragen zum Thema Intersexualität im Alltag und schließlich Fragen zur Partnerschaft und Beziehungen. Während des Gesprächs entwickelten sich noch viele andere Fragen.

Insgesamt waren die Fragen recht persönlich, aber mit sehr viel Hintergrundwissen formuliert. Man merkte sofort, dass sich meine Interviewpartnerin sehr mit dem Thema beschäftigt hat. Ihr Traumberuf ist Hebamme und wurde während eines Schnupperkurses auf die Thematik Intersexualität aufmerksam. Ihr war sofort klar, dass sie über dieses Thema ihre Maturaarbeit schreiben möchte, um dazu beitragen zu können, dass die Thematik Intersexualität populärer wird.

Auch wenn das Thema nicht gerade eine lockere Atmosphäre vermittelt, war der Gesprächsrahmen sehr entspannt. Man merkte sofort, dass die Chemie zwischen uns stimmte und wir legten bereits in der S-Bahn mit ersten Gesprächen los.

Dienstag, 20. Februar 2007

Neuer Versuch

Gestern habe ich mich mal wieder an die Beschaffung meiner Behandlungsunterlagen gesetzt und drei Schreiben an meine damalige Krankenkasse, mein Geburtskrankenhaus und an einen ehemaligen Arzt verfasst.

Mit klopfendem Herzen brachte ich die Briefe heute auf den Weg und bin mal wieder auf die Reaktionen gespannt. Besonders gespannt bin ich auf die Reaktion meines damaligen Operators; Idealerweise kann er sich noch an mich erinnern und ist gewillt mich mit Informationen zu versorgen.

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