Montag, 23. April 2007

Wasser-/Münzturm

Letzten Mittwoch besichtigte ich die Ruine des Berliner Stadtschlosses unmittelbar am Palast der Republik und entdeckte eine große Tafel mit der Ausgrabung des Münzturms. Ich schoss schnell ein Foto von der Tafel und war fest entschlossen später danach im Internet zu suchen.



Am Samstag auf dem Stadtspaziergang mit Grobi, liefen wir an dem Wasserturm im Prenzlauer Berg vorbei, den wir vor einigen Tagen schon mal gesehen hatten. Und diesmal fiel mir ein zweiter Turm auf dem Gelände auf und wir machten einen kleinen Schlenker über das Gelände.

Als ich nun in www. nach dem Münzturm vom Stadtschloss stöberte, stieß ich auf ein Zusammenhang mit den Wassertürmen und dem Münzturm:

Der Münzturm vom Stadtschloss wurde eigentlich mal als Wasserturm für eine Wasserkunst im Lustgarten im Jahre 1572 geplant. Doch bereits 8 Jahre später waren die Holzrohre so verrottet und eine Modernisierung wäre zu aufwendig gewesen. 1630 plante man aus dem Wasserturm einen Münzturm zu machen und die Münzwerkstätte von Berlin zog in den Turm.

Ein Kollege machte mich heute auf ein anderes Detail vom Wasserturm im Prenzlauer Berg aufmerksam, den ich sehr erschreckend finde.

Im zwischenzeitlich abgerissenen Maschinenhaus 1 war im Frühjahr 1933 ein Konzentrationslager der Nationalsozialisten untergebracht – heute erinnert eine kleine Gedenktafel an diese Stätte.

Verdammt knapp

Eigentlich wollten meine Kollegin und ich letzten Freitag einen Krankenhausbesuch bei einem Kollegen machen. Der war letzten Montag operiert worden und ist dem Tod gerade noch mal von der Schippe gehüpft. Doch da der Kollege bereits am Samstag wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden sollte, beschlossen wir in dann doch lieber zuhause zu besuchen. Was mir auch ganz recht war, da ich Krankenhäuser nicht wirklich gerne besuche und wenn möglich meide.

Heute Morgen stand dieser Kollege bei mir im Büro und sah aus wie der Tod persönlich, er schlich auf leisen Sohlen ganz langsam an meinen Schreibtisch. Er erzählte, wie ernst die Sache eigentlich wirklich war; er sollte letzten Montag schon wieder nachhause geschickt werden. Als er dann aber darauf bestand, mit einem anderen Arzt zu sprechen, landete er postwendend im OP. Er hätte die nächsten 2 – 3 Tage nicht überlebt.

In den letzten zwei Wochen vor der OP war er bereits drei Mal Gast in diesem Krankenhaus und wurde mit der Diagnose eines Magen-Darm-Virus und Infusionen wieder nachhause geschickt. Doch dass der Virus ein akuter Darmverschluss war, der zum Tode führen kann, wurde nicht entdeckt.

Da der Kollege wirklich noch sehr schwach auf den Beinen ist, bot ich ihm an, beim Einkaufen und Co. behilflich zu sein. Morgen wird dann erst mal der geplante Krankenbesuch nachgeholt. Da freut er sich sicherlich, so ganz allein in einer neuen Stadt, etwas Beistand zu bekommen.

Sonntag, 22. April 2007

Rauchwolken

Seit Stunden versuche ich den Fragebogen der Hamburger Forschergruppe Intersexualität auszufüllen. Ich kämpfe an gegen die Verdrängung und das Nichtwissen über meiner Vergangenheit - ich bin erschreckt darüber, dass mir so viele Details nicht bekannt sind.

Ich habe kaum Erinnerungen an meine Kindheit; erst ab einem Alter von 10 Jahren kann ich die Fragen einigermaßen ausfüllen. Dieser Fragebogen wühlt unwahrscheinliche Gefühle auf und stellt mich vor einen riesigen Berg von Fragen.

Fragen die ich eigentlich für mich bereits beantwortet sah, werden gerade wieder auf den Kopf gestellt und das verwundert mich doch sehr.

Für heute lasse ich es wohl lieber sein.

Samstag, 21. April 2007

Stadtspaziergang


Oberbaumbrücke


Oberbaumbrücke


Mauerbild an der Eastside Galerie


Sonderzug aber nicht nach Pankow


Wasserturm


alte Kaffe-Werbung nähe Alexanderplatz


Frühlingsstimmung pur

Ein sehr feiner kurzweiliger Spaziergang durchs Dorf "Berlin".

Festschmaus auf die 500 Blogtage


wohlgemerkt das kleine Schnitzel


und hier das große

Donnerstag, 19. April 2007

Daumen drücken

Meine Kollegin war vor einiger Zeit zur Knodi-Messung; allerdings wurde bei ihr nur die Knochendichte am Finger gemessen. Nun soll sie wegen der schlechten Ergebnisse etwas genauer untersucht werden und geht heute nochmals zum Arzt.

Ich wünschte ihr für die Untersuchung alles Gute und drücke ihr die Daumen. Ich habe meiner Kollegin ja von meiner Knodi-Messung erzählt; heute fragte sie mich, warum ich eigentlich die Messung habe machen lassen – schließlich wäre ich doch noch so jung. Ich erklärte ihr knapp, das ich zu einer Risikogruppe gehöre und bei mir die Gefahr einer Osteoporose gegeben wäre. Mit dieser Antwort gab sie sich allerdings nicht zufrieden und fragte nach, was ich den hätte.

Leicht zerknirscht musste meine Kollegin die Antwort – Das spielt keine Rolle – hinnehmen. Ich lege wirklich keinen Wert darauf, mein Geheimnis jedem auf die Nase zu binden.

Mittwoch, 18. April 2007

Nachtrag zur Kindlichen Geschlechtsidentität

In dem Beitrag Kindliche Geschlechtsidentität sind sehr viele Fragen für mich offen geblieben.

Diese habe ich nun am vergangen Wochenende versucht mit meiner Mutter zu klären, dabei kam heraus, das dieses Gutachten in keinerlei Zusammenhang mit meiner Universität erstellt wurde. Auch wäre das mein einziger Termin bei dieser Therapeutin in der Stadtvilla im Hessischen gewesen und ich war ca. 6 Jahre alt. Ich hätte mich so gegen diesen Besuch gesträubt - das die Psycho-Tante meinte, es hätte mit mir keinen Sinn.

Interessant finde ich auch noch das Detail, das in dem Raum ein großer Spiegel gewesen sein sollte, an den ich mich nicht erinnern kann. Dieser Spiegel war aber kein Spiegel, sondern diente der Therapeutin zu Beobachtung der Patienten.

Meine Mutter erzählte mich auch, dass sie von sich aus zu dieser Therapeutin gegangen ist - wahrscheinlich wegen Problemen mit meiner Intersexualität - und die Psycho-Tante wollte mich dann halt auch mal kennen lernen und begutachten.

Was aber bei dieser Begutachtung herausgekommen ist, wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Zu schade aber auch, hätte mich wirklich brennend interessiert.

Schlüssel zum Glück

Der Eintrittscode lautet 4 – 8 – 7 und ihr werdet glücklich.

Und wenn’s mal drückt wählt die E 45.

Dienstag, 17. April 2007

Schwarzmalerei

Ich mag Schwarzmalerei nicht, und gestern funktionierte das auch noch recht gut. Meine Mutter erzählte mir gestern von einer Untersuchung und dem vorläufigen Ergebnis. Nun sieht sie schon das schlimmste auf sich zukommen.

Doch heute erwischte mich diese Schwarzmalerei, gepaart mit den Emotionen des vergangen Wochenendes, dass Ergebnis war ein total miserabler Tag mit starken Gefühlsschwankungen.

Positiv Denken und darauf hoffen, das sich der jetzige Sturm wie üblich in ein laues Lüftchen verzieht.

Harte Schale - weicher Kern

Da beschäftige ich mich nun schon über zweieinhalb Jahre intensiv mit mir und meiner Intersexualität, doch bisher ist es mir noch nicht gelungen, meine harte Schale vollends abzulegen. Doch am vergangenen Wochenende hat diese harte Schale einen gehörigen Knacks bekommen und der weiche Kern konnte in Erscheinung treten.

Angefüllt durch die vielen vielen schönen Erinnerungen und die Gespräche mit den anderen und dieser Familiengedanke, entstanden in der Abschlussrunde eine ganze Menge an Emotionen und denen wurde freien Lauf gelassen. Plötzlich merkte ich, wie diese harte Schale anfing zu bröckeln und ich musste meinen Gefühlen freien Lauf lassen.

Ich kannte solche Gefühle bisher von mir nicht – hat mir aber auch gezeigt, das der Kopf freier für das Wesentliche wird. Ich bin eben nicht der starke Mensch, den ich bisher immer gespielt habe.

Montag, 16. April 2007

Littel Mr. T.

Wie ich meinen Notizen entnehmen kann, habe ich genau heute vor einem Jahr erfahren, das Littel Mr. T unterwegs ist.

Ich war gerade damit beschäftigt im Auftrag von Mr. L. Zucker auf der Fensterbank zu verstreuen, als mich meine Große mit großen gläsernen Augen anstrahlte. Ohne ein Wort zu sagen, wusste ich, dass diese traditionelle Handlung wohl überflüssig war.

Heute ist Littel Mr. T. bereits stolze fünf Monate alt und ist der ganze Stolz von Mami und Papi. Ja und mich bringt er auch immer wieder zum lächeln - der Knopf ist einfach nur süß und lässt mich meine eigenen schmerzlichen Probleme einwenig vergessen.

Treffen der XY-Frauen

Am vergangenen Wochenende war ich auf dem Treffen der XY-Frauen. Es war ein wirklich wunderschönes Treffen mit vielen schönen und auch sehr persönlichen Gesprächen. Ich traf viele liebe bekannte und unbekannte Gesichter, schloss neue Freundschaften und tankte gehörig Kraft.

So habe ich mich Freitagabend lange mit anderen unterhalten, es war ein wirklich sehr entspannter erster Abend und wir haben viel gelacht geredet und uns ausgetauscht. Sehr spät bin ich in mein Bett getrollt.

Samstag kamen meine Mutter und mein Stiefvater zum Treffen – es lief besser als ich dachte – aber ein komisches Gefühl war doch durch die Anwesenheit da. Wie ich finde, haben sie gleich einen richtigen Einstieg in die Thematik bekommen, die Hamburger Forschergruppe Intersexualität hielt einen Bericht über ihre Studie „Fragebogen zur Lebensqualität und zu Erfahrungen mit Behandlungsmaßnahmen bei Auffälligkeiten der körperlichen Geschlechtsentwicklung“. Mein Stiefvater war auf jeden Fall sehr beeindruckt und meinte, dass das ein sehr komplizierter Sachverhalt wäre. Das komische Gefühl durch die Anwesenheit meiner Mutter legte sich auch recht schnell. Sie mussten ja auch wieder recht früh gehen und ich hatte sogar ein gutes Gefühl anschließend. Den Abend verbrachten wir wieder mit vielen Gesprächen auf der Terrasse des Tagungsortes.

Sonntag ging das Treffen in den dritten und leider schon wieder letzten Tag. Wir klärten letzte Dinge und schon war es Zeit für die Abschlussrunde – die sehr viele Emotionen im Raum verbreitete. Ein wirklich sehr schönes Treffen mit innigen Gesprächen und Familiencharakter geht zu Ende; das bestätigten übrigens auch die anwesenden Eltern und bedauerten, dass die Zeit viel zu schnell vorüber ging.

Samstag, 14. April 2007

Erinnerung an den Anfang

Heute vor zwei Jahren hatte ich in Berlin mein erstes Face to Face mit anderen Intersexuellen Menschen. Ja und was soll ich sagen - es war einfach nur super schön. Ich habe mich gleich wohl gefühlt und hatte hinterher das Gefühl meine Familie gefunden zu haben und schwebte auf Wolke Sieben. Anfänglich getraute ich mich nicht ein Ton zu sagen, geschweige den zu sagen, dass ich das Gefühl hatte meine Familie gefunden zu haben. Aber das ist die Wahrheit und mittlerweile sage ich das auch frei raus.

Seither sind zwei aufregende, aber auch wunderschöne, kämpferische Jahre vergangen, die ich nicht missen möchte. Ich habe dutzende lieber Menschen kennen gelernt, die ich schrecklich vermisse, sobald sie nicht mehr da sind.

Tja und gerade eben treffe ich mich wieder mit einigen dieser lieben Menschen. In Gedanken bin ich natürlich auch bei den nicht anwesenden lieben Menschen - ich vermisse euch und sende euch einen dicken Knuddel.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 20:36

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