Zwidri
Hum ich weis nicht, ob für mich heute ein Feiertag sein könnte. Meiner Laune nach zu urteilen ganz bestimmt nicht, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Gestern habe ich ja meiner verhassten Uni ein Mail geschrieben und heute kam dann eine postwendende Antwort. Die Dame hätte mir ein Päckchen mit einigen Röntgenbildern und Unterlagen zugeschickt.
Alleine der Ausdruck "Päckchen" hat mich aufhorchen lassen; sollte es möglich sein, und ich bekomme tatsächlich meine kompletten Unterlangen? Das wäre ja echt ein Traum - hat aber auch lange genug gedauert und Nerven gekostet.
Nun hoffe ich mal, dass das Päcken am Wochenende in der Post für mich bereit liegt und nicht schon wieder zurück an die Uni gegangen ist. Die Dame weis ja natürlich nicht, dass ich in Berlin arbeite und nur selten in der Heimat bin. Sie schrieb mir nämlich, dass das Päckchen per Einschreiben eigentlich schon längst hätte ankommen müssen.
Jesses nun bin ich aber gespannt.
Kitty-xy - 10. Okt, 20:29 - in Kategorie:
Zwidri
Früher nannte man mich oft einen Lausbub oder mir wurde gesagt, das an mir ein Junge verloren gegangen ist. Was diese Sprüche damals in mir auslösten, konnte natürlich niemand wissen. Tagelang bin ich mit dieser klingenden Bezeichnung in meinen Ohren rumgerannt und hab krampfhaft versucht mir eine andere Art anzueignen. Leider hatte ich dabei keinen Erfolg und so nannte man mich kurze Zeit später wieder Lausbub.
Selbst als ich von meiner Intersexualität noch lange nichts wusste, machten mich diese Bezeichnungen wahnsinnig. Ich sollte doch ein Mädchen sein, wie konnte man mich dann als Lausbub beschimpfen. Als ich dann von meiner Intersexualität erfahren habe, waren mir diese Sprüche eine besondere Qual.
Ich rannte verzweifelt durch die Gegend und steigerte mich in den Wahn hinein, das man mich erkannt haben könnte. Egal wie mädchenhaft ich mich auch verhielt, mir wurde immer und immer wieder gesagt, das an mir ein Junge verloren gegangen ist. Ich wollte alles in der Welt tun, um diesen Spruch nie mehr hören zu müssen. Besonderst schlimm empfand ich es, wenn aus dem Kreise der Familie diese Sprüche kamen.
Komisch ist, das meine letzte Kollegin hier auf Arbeit gerne zu mir gesagt hat, ich soll mich nicht so Mädchenhaft anstellen. Also da verstehe einer mal die Welt.
Kitty-xy - 25. Jul, 14:54 - in Kategorie:
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Gestern Abend las ich bei
Interlife von dem bevorstehenden Wochenend-Treffen meiner Geschlechtsgenossen. Herrje mir schnürte es auf der Stelle die Kehle zu und mich befiehl ein schrecklich wehmütiges Gefühl - ich vermisse euch doch so schrecklich.
Zu gerne würde ich bei euch weilen; zu dumm nur, das ich meine Koffer für eine andere Reise packen muss und es zeitlich einfach nicht auf die Reihe bekomme. Das wäre sicherlich wieder eine unvergessliche Reise zu einem Wochenendtrip mit meinen Liebsten. Ich darf gar nicht daran denken, sonst fange ich gleich noch an zu heulen.
Kitty-xy - 17. Jul, 21:12 - in Kategorie:
Zwidri
Heute hatte ich ein kurzes Gespräch mit unserer ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden. Die Dame ist schon seit einigen Jahren in Rente und fragte mich, wo ich den nun untergebracht sei. Ich meinte, ich sitze jetzt auf der Stelle der Herren A und B.
Ich sagte leichtfällig, ich wäre sozusagen Herrscher über diesen Bereich. Nach kurzem Überlegen über das Gesagte meinte Sie: Dann aber „Herrin über diesen Bereich. Ich sollte doch zu meinem Frau-Sein stehen.“ Wörtlich gesprochen, welcher normale Mensch würde das Wort Frau-Sein benutzen?
Ich spürte, wie mir das Unbehagen langsam empor stieg, diese Dame war damals schon bei meinem Einstellungsgespräch dabei und hat auch Gelegenheit gehabt im meine Personalakte zu schauen. In meiner Personalakte ist ein Papier enthalten, auf dem vermerkt ist, dass ich ein Hermaphrodit bin.
Schlagartig brach ich das Gespräch mit dieser Person ab und wünschte noch einen schönen Tag. Ich kann dieser Dame einfach nicht trauen; sie hat mich damals in einem Vieraugen-Gespräch hintergangen und hat es dem Chef brühwarm erzählt. Grrr das habe ich nun von meiner Freundlichkeit.
Kitty-xy - 12. Jul, 20:27 - in Kategorie:
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Im
Teamblog habe ich vor einiger Zeit den folgenden Text eingestellt. Hintergrund für diesen Beitrag war die Anforderung meiner Unterlagen aus der Universität; die sich wie so häufig erstmal querstellte und das Vorhandensein meiner Unterlagen verleugnete. Da ich aber weder an einen Brand, Wasserschaden oder schlichtweg die Vernichtung meiner Unterlagen glaubte, habe ich mich mal mit der rechtlichen Seite der Angelegenheit befasst.
Jeder Patient hat das Recht auf Einsicht in seine Patientenakte. Er hat ferner das Recht eine Kopie seiner Patientenakte zu verlangen – die anfallenden Papier-/Kopierkosten müssen selbst getragen werden -. Selbst von Röntgenaufzeichnung müssen auf Wunsch Abschriften bzw. Ablichtungen ausgehändigt werden.
Dieses Verfahren ist in den § 810 BGB, § 10 Abs. 2 BO ÄK SH, § 28 Abs. 3 Röntgenverordnung und §§ 28, 30 und 40 LDSG geregelt. Diese Festlegungen haben den Sinn und Zweck, Mehrfachuntersuchungen und entsprechende Kosten zu vermeiden.
Quelle oder Patientenrecht (pdf, 24 KB)
Nun ja, scheinbar hatte das Studium des Patientenrechts und das aufführen der diversen Paragraphen seine Wirkung nicht verfehlt, schließlich hat man mir einige weitere Unterlagen zugeschickt und mir nun versprochen nach weiteren Unterlagen in den entsprechenden Altarchiven zu suchen. Dafür sollte ich nach Möglichkeit genaue Daten meines Aufenthalts und der Station in der Universität bekannt geben. Nachdem ich diese Informationen endlich bekommen habe, habe ich nun am vergangenen Wochenende erneut ein Schreiben an meine Universität aufgesetzt und bin aber nicht recht weiter gekommen, heute ist es mir endlich gelungen das Schreiben zum Ende zu bringen. Nun muss ich es morgen nur noch auf die Reise schicken.
Kitty-xy - 4. Jul, 00:39 - in Kategorie:
Zwidri
Heute habe ich Post von der Uni erhalten und siehe da, sie haben doch noch einige Unterlagen von mir gefunden. Da hat es sich doch gelohnt, das ich mich in das Patientenrecht eingelesen habe und mit Paragraphen um mich geschmissen habe. Plötzlich heißt es nicht mehr, sie hätten keine Unterlagen mehr und könnten mir leider nicht helfen. Nein jetzt habe sie plötzlich doch noch Unterlagen über die Gonadektomie gefunden und die Zeit danach. Jetzt weis ich auch, dass ich denen die Bude im Aufwachraum versaut habe und was ich in den 10 Tagen danach für Essen bekam.
Sie machen mir plötzlich das Angebot, wenn ich ihnen Daten über Aufenthalt und Uni-Station liefere, noch nach weiteren Unterlagen zu forschen. Man reicht mir den kleinen Finger; na dann nehme ich doch gleich die ganze Hand.
Die ungefähren Daten habe ich gleich von meiner Mutter bekommen und muss diese nur noch nett verpacken. Gleich nächste Woche muss ich ein neues Schreiben aufsetzten mit den genauen Daten und hoffe, das ich dann noch mal einen ganzen Schwung von meinen Unterlagen erhalte.
Kitty-xy - 23. Jun, 20:01 - in Kategorie:
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Gestern habe ich mal wieder wegen meiner molekulargenetischen Blutanalyse nachgefragt, vor einiger Zeit hatte ich den Prof. angeschrieben und keine Antwort erhalten. Diesmal schrieb ich sein Vorzimmer an und bekam heute prompt eine Antwort.
Leider ist noch immer kein Ergebnis gefunden worden, und ich muss mich noch in Geduld üben. Aber mir wurde ja gesagt, dass die Untersuchung sehr lange dauern kann.
Kitty-xy - 20. Jun, 20:25 - in Kategorie:
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Buddy-Bear of Switzerland
Ein kleiner Gruß an meine GeschlechtsgenossInnen - ich vermisse euch schrecklich. Leider gab es kein Buddy-Bear von Österreich.
Kitty-xy - 18. Jun, 21:15 - in Kategorie:
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Am vergangenen Wochenende schoss mir folgender Gedanke durch den Kopf:
Mein letztes Schreiben an die Uni liegt ja nun auch schon wieder einige Tage zurück. Ein Schreiben a la haben wir nicht und bekommen wir auch nicht mehr rein, wäre ja schnell verfasst gewesen. Sollte es möglich sein, und die finden auf wundersame Weise doch noch meine Unterlagen? Oder warum dauert die Beantwortung meines Schreiben so lange?
Ich werte es als gutes Zeichen und schaue erst mal optimistisch in die Zukunft.
Kitty-xy - 13. Jun, 00:00 - in Kategorie:
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Am Freitag habe ich das Ergebnis meiner Hormonanalyse bekommen. Mein Körper kann mit den Hormonen in Gel-Form nicht wirklich etwas anfangen. Und da wundere ich mich, das es mir in letzter Zeit nicht wirklich gut ging. Ich habe trotz Hormonersatztherapie miserable Hormonwerte, von den Nebenwirkungen mal ganz zu schweigen.
Meine Ärztin rät mir, entweder die Dosis zu erhöhen oder auf ein anderes Präparat umzusteigen. Nur nehme ich bereits seit längere Zeit die nun empfohlene höhere Dosis; also probiere ich nun ein anderes Präparat aus. Wenn das dann auch wieder nicht wirkt, sollte ich wohl doch wieder auf Tabletten umsteigen. Das möchte ich aber eigentlich nicht, da die Tabletten den Organismus belasten und Gel wesentlich verträglicher ist. Nur was bringt es mir, wenn sich meine Wert innerhalb von drei Monaten halbiert und es mir dabei beschissen geht. Ich liege nun mit der HET nur geringfügig über den Werten ohne die HET.
Kitty-xy - 12. Jun, 23:58 - in Kategorie:
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