Zwidri

Dienstag, 23. Juni 2009

Erstens kommt es anders, Zweitens als man denkt

Heute Morgen stiefelte ich frohen Mutes zur Frau Doktore und wollte eine neue Hormonanalyse machen lassen. Bereits letzte Woche klärte ich ab, was ich im Einzelnen checken lassen wollte und ich sollte die Werte artig notieren. Gesagt getan und so durfte ich heute recht zeitnah auf dem Stühlchen im Labor platznehmen und zückte sogleich mein Zettelchen.

Die Sprechstundenhilfe im aktiven Blutzapfdienst warf einen Blick auf den Zettel und sagte nur: OH! Ich denke es ist besser, wenn sie vorher noch mal mit Frau Doktore sprechen.

Ok wenn’s sein muss – ist ja nur meine Zeit, die ich hier verbringe, nehme ich also noch mal bei Frau Doktore platz. Die war dann nicht sehr erfreut, dass ich neben den Hypophysenwerten, den Schilddrüsenwerten auch noch die männlichen und weiblichen Steroidhormone checken lassen wollte. Also das ginge ja auf gar keinen Fall, sie wäre schließlich Hausärztin und könne diese Werte gar nicht labortechnisch leisten, geschweige denn interpretieren.

Meine Aussage, dass ich mir die Werte selbst interpretieren könnte, hat sie geflissentlich überhört.

Also sie könne nun nur LH und FSH sowie Östrogene kontrollieren lassen, die anderen Werte wären Testosterone und die könnte sie nicht messen lassen – darum ging es mir aber!!! Auf meinen freundlichen Hinweis, dass vor ihr ein XY-Mensch sitzt, für den diese Werte ebenfalls aussagekräftig sind, fing sie wieder mit der alten Leier der Spezialisten an. Frau Doktore es gibt keine Spezialisten für Erwachsene – auch diese Aussage überhörte sie geflissentlich.

Also keine Hormonanalyse hier und jetzt – ich will eine Überweisung. Ein neuer Dok. muss also her - nur gut das ich da schon jemand im Hinterkopf habe.

Basta, Tschüß und Bye Bye

Montag, 22. Juni 2009

Back into the past

Durch einen Artikel im Mitgliedermagazin der Krankenkasse habe ich mich vorhin mal wieder um einige Jahre zurück versetzt gefühlt.

Plötzlich hatte ich in meiner Erinnerung einen Brief meiner KK, in dem sie mir nahe legten – denn ich war ja gerade 25 Jahre alt geworden - entsprechende Vorsorgeuntersuchungen für eine geplante Schwangerschaft durchführen zu lassen. Und als ob dieser Brief damals noch nicht genug war, bekam ich einige Tage später auch noch einen Anruf meiner KK, in dem mir der Inhalt nochmals angepriesen wurde.

Das war vor sieben Jahren, da steckte ich noch tief in der Verdrängung und war über dieses Schreiben und Anruf mal wieder am Boden verstört. Ich dachte mir damals, wie kann die KK die Frechheit besitzen, mir solch einen Brief zu schreiben – denen müsste doch meine Krankengeschichte bekannt sein (glaubte ich damals noch).

Das Schreiben konnte ich ja damals einfach zerreißen und entsorgen, aber die Dame am Telefon ließ sich nicht so einfach abwimmeln – ihr konnte ich ja schlecht sagen, nein Danke kein Interesse, ich kann doch eh keine Kinder bekommen.

Scheiß Situation damals und ich war heilfroh, als ich das Telefonat endlich beenden konnte – und versank für Tage in meinem Selbstschmerz.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Ich könnte

Gerade Mal wieder in die nächstbeste Tischplatte beißen. Ende letzten Jahres telefonierte ich mit dem Herrn Institutsleiter, der mir mitteilte, man hätte nun endlich mit der neuen Analysetechnik etwas gefunden. Er hat sich aber strikt geweigert, mir zu sagen, was nun gefunden wurde bzw. mir das Ergebnis zu schicken. Auch mein Einwand, dass meine Ärztin mir das Ergebnis sowieso aushändigen würde, brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Nun hat es noch mal lange sechs Monate gedauert, bis ich dieses Ergebnis endlich in Händen halte. Und nun frage ich mich, wofür habe ich eigentlich solange gewartet? Ich verstehe kein Wort aus diesem Stück Papier. Lediglich weis ich nun, das nicht eine Veränderung in meinem Genom gefunden wurde, sondern gleich sechs, wobei eine bzw. zwei Veränderungen eine Dopplung auf dem Chromosom 4 ist. Schlauer bin ich aber nun auch nicht wirklich.

Ok dann müssen meine Eltern eben nun auch ihr Blut untersuchen lassen - ob dann etwas dabei herauskommt? Besser ich glaube nicht daran und teile dem Herrn Institutsleiter mal meine wahrscheinliche Diagnose mit.

Sehr geehrter Herr Institutsleiter,

ich bitte sie freundlichst in Richtung Hermaphroditismus verus zu forschen.

Mit freundlichen Grüßen

Kitty-xy

Weil mir gerade danach ist



Mäh mir nach

Freitag, 12. Juni 2009

Willst du mir etwas sagen?

Gestern meldete sich mein Unterbewusstsein ganz plötzlich mit der Frage, ob ich an die Liebe auf den ersten Blick glaube. Diese Frage kann ich für mich nicht wirklich beantworten – vielmehr denke ich an eine Freundschaft mit wachsender Sympathie füreinander.

Heute Nacht hatte ich dann einen seltsamen Traum, der in genau die gleiche Frage einhackte. Ich glaube mein Unterbewusstsein möchte mir wirklich etwas mitteilen, es sollte einfach in verständlichen Worten mit mir sprechen.

Vor Jahren habe ich übrigens noch an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt, doch mittlerweile sehe ich das einwenig anders. Wenn es soweit ist, werde ich es schon merken.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Buh ich bin ein Herm

Ach herrje es macht doch jedes Mal wieder Spaß in die dummblöden verdutzten Gesichter meiner Mitmenschen zu schauen, wenn sie eine Frau in mir erkennen, und ich dann zur Kenntnis gebe, das ich männliche Chromosomen habe.

Ganz verstört waren sie wegen der Aussage – fanden dann aber Gott sei Dank ihre Sprache wieder.

Nun gibt es wieder zwei Dutzend mehr Menschen, die über Intersex im Bilde sein sollten.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Fachgespräch in Berlin mit Bündnis 90/Die Grünen

Unter dem Titel – Jenseits der zwei Geschlechter – fand gestern im Deutschen Bundestag ein Fachgespräch mit Vertreterinnen aus Politik, Expertinnen, intersexuellen Menschen / Elterninitiative sowie zahlreiche interessierte Mitmenschen statt. Nach 2002 war dies das zweite Fachgespräch, das von genannter Politik durchgeführt wurde.

Nach der Eröffnung des Fachgesprächs durch die parlamentarische Geschäftsführerin wurde der Vorsitzenden der Intersexuellen Menschen e.V. das Wort erteilt. Es folgte ein kurzer Bericht über den Schattenbericht zum 6. Staatenbericht Deutschlands zum UNO-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau (CEDAW).

Nun waren die Expertinnen an der Reihe und es folgte die Vorstellung der Studie der Hamburger Forschergruppe Intersex und direkt im Anschluss die Klinische Evaluationsstudie im Netzwerk Intersexualität aus Lübeck. Die Vorstellung der Lübecker Studie enthielt eklatante Widersprüche zur Hamburger Studie – was selbst den interessierten Mitmenschen auffiel und für Diskussionsstoff sorgte.

Ich möchte hier lediglich auf zwei kleine, aber feine Aussagen der Studie aus Lübeck hinweisen, die für Diskussionsbedarf gesorgt haben. Zum einen wurden die verschiedensten – nicht vergleichbaren – Intersexdiagnosen zusammengefasst und zum anderen wurde die Aussage getroffen, das es im Bereich der psychosexuellen Entwicklung keinen Unterschied mache, ob operative Interventionen stattgefunden haben oder nicht.

Leider wurden diese konstruktiven Diskussionen von der politischen Vertreterin missinterpretiert und unterbunden.

Die Mutter eines intersexuellen Kindes berichtete kurz über ihre Erfahrungen sowie aus Sicht anderer Eltern und erläutert die Forderungen der Elterninitiative.

Danach sorgte eine weitere Vertreterin aus Lübeck bei einem Vortrag über die psychotherapeutische Unterstützung nochmals für regen Diskussionsbedarf. Der anschließende Vortrag der Leiterin des Instituts für experimentelle Pädiatrische Endokrinologie von der Charite erläuterte unter anderem die dort gängige "einzeitige" Operationspraktik einer Vaginalplastik an AGS Babys in den ersten drei Lebensmonaten. Auch dieser Vortrag wurde in einigen Fragen diskutiert.

Das Fachgespräch wurde mit rechtlichen Aspekten der Intersexualität und Handlungsspielraum des Gesetzgebers beendet.


Angesichts der endenden Amtszeit bleibt zu hoffen, dass dieses Fachgespräch bei der Politik auf Gehör stößt und weitere Schritte unternommen werden.

Samstag, 23. Mai 2009

Schneller als erhofft

Erfolgte in der vergangenen Nacht die Wiederholung der heiteren Plauderstundennnnn mit Frau S. Durch den Einsatz der neuesten Bild und Tontechnik verflogen die Stunden nur so und wir konnten unseren Rekord sogar noch locker um zweieinhalb weitere Stunden steigern.

Nun trainieren wir ernsthaft für die Meisterschaften.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Unverhofftes ist am Schönsten

Ganz spontan habe ich gestern einen Chat geführt, der selbst die fröhlichen stundenlangen Plauder-Chats mit der Meisterin in den Schatten stellt. Erst als es draußen bereits wieder taghell war, krabbelte ich in meine Koje und gönnte mir eine Mütze Schlaf. Ob der Kater danach nun an dem Schlafmangel, dem Weinchen oder einfach nur wegen der Gewitter über the Town lag, sei nun mal dahin gestellt. Es hat einen riesigen Spaß gemacht und schreit nach einer Wiederholung.

Danke Frau S. dass es dich gibt – ich hab dich ganz doll lieb.

Dienstag, 19. Mai 2009

Geschärfte Sinne

Ich fühle mich wacher, stärker und schlagfertiger. Die Antriebslosigkeit ist verschwunden und der Psyche geht es wesentlich besser. Ich fühle mich rundum pudelwohl – die Wirkung ist genial; und die Nebenwirkungen lassen hoffentlich mit der Zeit auch wieder nach.

Testo weckt den Tiggggger in mir.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 20:36

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