Herrje ich hätte letzten Freitag nicht gedacht, dass das Thermometer heute tatsächlich auf über 36 Grad klettern könnte. Mein Kreislauf läuft noch recht stabil, doch erste Aussetzer machen sich bemerkbar.

Der große Hitzehammer kam vorhin, als ich das Büro verließ – den ganzen Tag drückte ich mich im Büro rum und vermied die Mittagspause im Freien. Doch ich hatte heute zwei Besichtigungstermine für Wohnungen und musste raus in die Hitze. Na ja die Wohnung ist nicht so schlecht – doch in den nächsten Tagen ist noch eine Wohnung zu besichtigen und die möchte ich noch mitnehmen. Das Badezimmer wäre doch recht gewöhnungsbedürftig und die Küche sehr klein. Die zweite Wohnung besichtigte ich dann nicht mehr, da sie den versprochenen Balkon doch nicht hat. Eine Wohnung ohne Balkon ist für mich uninteressant und kommt nicht in Frage.

Auf dem Weg in meine Wohnbox schaute ich noch in Berlins kleinstem Baumarkt vorbei – ich werde ja momentan von den Mücken aufgefressen. Das Hausmittelchen mit der gespickten Zitrone half Nichts und so besorgte ich mir nun die chemische Keule. Hoffentlich funktioniert das Mittelchen und ich kann in Ruhe schlafen.

Nun habe ich nur noch einen Wunsch – ab in das kühle Nass.

Seit einer Woche ist nebenan im Büro eine neue Kollegin, mit der ich es die nächsten vier Wochen aushalten muss, die diese Disziplinen bestens beherrscht. (Ein Rotationsmodell mit drei Kolleginnen – jede ist vier Wochen vor Ort und dann wird gewechselt) Ich mag diese Person nicht wirklich – sie liegt so ganz und gar nicht auf meiner Wellenlänge. Meine Kollegin und die neue Kollegin verstehen sich bestens und sind den ganzen Tag nur am quasseln. Ich kann mich nur so manches Mal über Aussagen der neuen Kollegin wundern. Sie argumentiert extrem laut und behaart auf ihrer Meinung, von der sie sich auch nicht mehr abbringen lässt. Die Meinungen anderer interessiert sich nicht und lässt sie erst gar nicht zu.

Gerade heute hatten die beiden mal wieder eine dieser Unterhaltungen, wo ich mir dachte, gleich platzt mir der Kragen. Diese neue Kollegin ist wirklich nicht in der Lage auch mal die Meinung anderer Menschen gelten zu lassen und schießt dabei gehörig über das Ziel hinaus. Sie merkt nicht, dass sie damit anderen weh tut. Da ich keinen Bock hatte mich zu outen, schluckte ich meinen Ärger lieber runter – mit solchen Leuten ist eine Diskussion sowieso sinnlos.

Ich für meinen Teil finde, dass man seine Meinung schon vertreten darf, man muss aber immer auch die Lebensumstände mit berücksichtigen. Ich sage nicht, dass meine Meinung die einzig richtige ist und lasse mich auch gerne eines anderen belehren. Ich tue mich mit solchen Menschen schwer, die ständig auf ihre Meinung pochen und versuchen alle nach ihrer Meinung zu bekehren.

Man liegt Nachts im Bett und plötzlich ist ein leises Surren zu vernehmen. Bei diesem Surren schrillen momentan bei mir die Alarmsirenen – Mücke im Anmarsch. Eigentlich ja gar nicht so schlimm - eben nur lästig. Doch irgendwie reagiert mein Körper auf die Berliner Mücken extrem allergisch.

Selbst Berliner Kollegen bestätigen mir, das die Tierchen dieses Jahr sehr lästig sind und bei vielen Menschen eine allergische Reaktion auslösen.

Letzte Nacht erwischte es mich gleich zwei Mal; gegen drei Uhr erwachte ich und an der Hand und am Arm hatten mich die Biester erwischt. Ich machte mir gleich etwas gegen den Juckreiz drauf und trollte mich wieder in die Koje. Heute morgen war dann der Juckreiz verschwunden dafür die Hand ziemlich angeschwollen und glühte. Das Cremchen half nichts mehr und so machte ich mich vorhin zur Apotheke auf und besorgte mir ein Antiallergikum. Eigentlich möchte ich nicht mit solch einem Kaliber auf Spatzen schießen, aber irgendwie ist mir die Sache nicht geheuer. Ich weis, das ich auf Bremsen sehr allergisch reagiere und ohne ein solche Mittelchen nicht auskomme.

Ich habe den Mücken nun den Kampf angesagt – ein altes Hausmittelchen soll mir die Plagegeister nun vom Hals halten. Deshalb war ich noch schnell shoppen und hab Zitronen und Nelken besorgt. Die Zitrone wird halbiert und dann mich reichlich Nelken gespickt – der Geruch soll die Mücken fernhalten.

Nach dem gestrigen sehr bescheidenen Tag dachte ich, könnte es nicht mehr schlimmer kommen – weit gefehlt. Die Antwort der Uni-Tante verhagelte mir heute Morgen doch ganz gewaltig die immer noch miese Laune. Wieder wurde mir das Märchen aufgetischt, das keine weiteren Unterlagen vorhanden sind und die Uni sich sonst keiner Schuld bewusst ist.

Ich machte meinem Ärger mit einer eiligen Mail erst mal gehörig Luft – danach ging es mir etwas besser.

Mein Kollege merkte heute Mittag an, das ich heute ja wieder besser drauf wäre als gestern; Junge wenn du wüsstest, würdest du mir lieber aus dem Weg gehen. Aber ich bin halt ein Mensch, der privates und berufliches trennt. Ich nehme meine Probleme und Launen nur sehr selten mit ins Büro.

So und nun werde ich die Minibar inspizieren, denn ohne Kater geht klein Kitty heut nicht ins Bett.

Gerade kam die Antwort aus der Universität. Unverschämtheit diese Antworten auf meine Fragen – die Götter in Weiß sind sich wie üblich keiner Schuld bewusst.

Reicht es eigentlich nicht, das man mich Kastriert und Verstümmelt und über Jahre hinweg gequält und gedemütigt hat – nein auch heute treiben sie mit mir noch ihr Spielchen.

Ich bin wirklich mit meinem Latein am Ende.

Alles begann bereits damit, dass ich meinen Allerwertesten zu spät aus der Koje hob und demzufolge in den S-Bahn-Streik geriet. Auf Arbeit angekommen, brühte ich mir als erstes einen erweckenden Kaffee – zumindest versuchte ich das. Nach 10 Minuten wunderte ich mich, dass die Kaffeekanne nur sehr spärlich gefüllt war; der Filter hatte sich selbständig gemacht und das ganze Pulver schwamm im Kaffee. Die Arbeit ging mir heute nur sehr schwerlich von der Hand und meine Kollegin – die heute ihren ersten Arbeitstag nach dem Urlaub hatte, ging mir gewaltig auf die Nerven. Ich musste mir bestimmt 20 Mal anhören, wie schön ihr Urlaub war und was sie alles unternommen hat. Ich könnte nun aus dem Stehgreif die ganze Gesichte erzählen.

Ich werde mich nun sicherheitshalber gleich vor die Klotze hauen und mal früh schlafen gehen.

Gestern Abend habe ich der Dame der Universität eine kurze Erinnerungsmail geschrieben und siehe da, heute morgen war gleich die Antwort da. Sie hätte gestern etwas für mich in die Post gegeben – grrr und das, wo ich erst in drei Wochen wieder im Ländchen bin.

Hab sie dann gleich noch mal angeschrieben, was sie geschickt hat und ob mit Empfangsbestätigung oder nicht. Hoffe die Dame schreibt mir bald die Antwort. Sollte die Dame mir die Post mit Empfangsbestätigung geschickt haben, hätte ich ein echtes Problem.

MEINER

Die erwartete Antwort der Universität lässt weiter auf sich warten – ich bin so richtig stinkig.

Auch der dritte Versuch an das Foto unterm Schrank meiner Mutter zu gelangen ist gescheitert.

Ich bin total Ko – hab die letzte Nacht kaum geschlafen.

Was war das noch gleich? Irgendwie habe ich seit Wochen das Gefühl, das ich nur noch zum Putzen ins Ländchen fahre. Kaum angekommen dreht die erste Maschine Wäsche ihre Runden, später übernimmt dann der Trockner nahtlos das Geschehen. Zwischendurch heißt es noch das Treppenhaus wieder reine machen und die Bude möchte ab und an auch mal gereinigt werden. Ja hallo fahre ich den wirklich nur noch zum Putzen ins Ländchen – das kann doch wirklich nicht sein.

Ok Ok nur zum putzen dann auch nicht, der eine oder andere Besuch bei Family and Friends steht dann auch noch an.

Gleich starte ich mal wieder zu einem Kurzbesuch ins Ländchen und hoffe einen prall gefüllten Briefkasten vorzufinden.

Mein Gewinn sollte mittlerweile eingetroffen sein, aber wesentlich wichtiger ist mir eine Reaktion der Universität. Bin schon ganz hippelig auf die Antwort der Dame – sind ja auch schon wieder zwei/drei Wochen seit meinem Briefchen vergangen. Mittlerweile sollte eine Antwort vorliegen – und wehe die Dame hat mir diesmal wieder nicht meine Fragen beantwortet. Mein letztes Schreiben ist ja nun in einer etwas wütenden Phase entstanden und dementsprechend war auch meine Wortwahl. Eigentlich rechne ich „noch nicht“ mit neuen Unterlagen – gut Ding will bekanntlich Weile haben – aber eine Beantwortung meiner Fragen sollte doch schon drin sein. Wehe wenn nicht!!!

Hoffentlich haben meine Pflänzchen meine Abwesenheit diesmal besser überstanden, das letzte Mal erwartete mich das reinste Trauerspiel.

Ich glaube ein Kollege hat ein ernsthaftes Alk-Problem; schon öfters haben diverse Kollegen dieses Thema angesprochen. Oft erscheint er morgens mit total verquollenen Augen und aufgedunsenem Gesicht und riecht die gesamte Alko-Karte hoch und runter. Mehrmals täglich lässt er sich bei mir im Büro sehen und erzählt ständig die gleich Leier – wenn meine Kollegin anwesend ist, lässt er sich sogar noch öfter sehen. Scheinbar hat er ein Auge auf sie geworfen – was aber nicht auf Gegenseitigkeit beruht.

Doch in letzter Zeit scheint er auch während der Arbeit einen zu heben. Es ist schon so schlimm, das er in Sitzungen total abwesend ist, was natürlich nicht unbeobachtet bleibt. Heute stand er mir ständig im Weg rum und hüstelte mich von hinten an – es hätte mich fast umgehauen.

Eigentlich mag ich den Kollegen und ich würde ihm ja gerne helfen – aber wie nur. Er ist, seit er in Berlin lebt, definitiv total einsam und sucht ständig jemanden zum reden – scheinbar merkt er nicht, das er mit seinem Gelaber jedem gewaltig auf die Nerven geht.