Zwidri

Sonntag, 30. Dezember 2007

Zum Schmunzeln

Männer denken anders, Frauen auch!

Aber aus dir werde ich allerdings nicht schlau.



Zitat einer Kollegin

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Plauderrunde mit Studenten

Wir starteten mit einer kurzen Plauderrunde mit Frau U. – der Organisatorin dieses Treffens - über die Diskussion im letzten Jahr. Was uns letztes Jahr gefallen/nicht gefallen hat und unserer Meinung nach zu kurz kam, ein kleines Feedback über die Diskussion von den Studenten wäre auch sehr nett. Bewaffnete mit Leckereien und Getränken, stellen wir uns den Medizinstudenten. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begannen die Studenten ihre vorbereiteten Fragen zu stellen – die wir allerdings ziemlich daneben fanden. Schnell wurde klar, dass sie ihre Fragetaktik ändern müssen, und das ging leider auf die Qualität der Fragen.

Nach der Diskussion im letzten Jahr ist uns aufgefallen, dass die Studenten bereits im vierten Semester schon eine sehr gefestigte Meinung über die Behandlungspraxis an Intersexuellen Menschen haben. Die Studenten gestern machten daraus keinen Hehl und erzählten uns von der gewollten wissenschaftlichen Prägung nicht mitdenken zu sollen, was einigen „noch“ sichtlich schwierig viel. Es ist gewollt, das die Studenten den Leitfaden ihrer Ausbildung beachten und nicht die Behandlungsmethode hinterfragen.

Wir stiegen in die Fragerunde ein und standen Rede und Antwort. Schnell kristallisierten sich zwei sehr gute Fragensteller/innen heraus, die sich Gedanken über die Thematik gemacht hatten. Der Rest der Fragenden, stellte zum Teil auch recht provokante Fragen. Als wir diverse Fragen nicht beantworten wollten oder konnten, hackten die Studenten hartnäckig nach. Deutliche Worte zu diesem Verhalten verfehlten ihre Wirkung nicht.

Mein Eindruck der Studenten war, dass sie dieses Jahr offener waren und wir mit unserer Gegenwart mehr Studenten erreicht haben. Sinn meiner Teilnahme an der Diskussion war, dass die angehenden Ärzte sich später an dieses Gespräch erinnern, wenn sie einen intersexuellen Menschen als Patient haben und über die übliche Behandlungspraxis nachdenken. Die Studenten letztes Jahr hatten ja genau diese Bedenken, wenn sie mit dem Chef nicht einer Meinung über die Behandlung sind, wie sie ihre Meinung kundtun könnten. Eigentlich ist diese Frage meiner Meinung nach doch gar nicht so kompliziert – die Studies könnten dem Chef von ihren Erfahrungen aus dieser Diskussionsrunde berichten.

Anschließend sind wir mit Frau U. noch auf einen Absacker eingekehrt und haben die Diskussion noch mal reflektiert. Es war wieder ein aufregend anregender Abend, der irgendwie anders war als letztes Jahr. Ich habe viele interessante Fragen mitgenommen, die ich nun überdenken möchte.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Kitty halt die Klappe

Vorhin wurde ich Zeuge, als meine Kollegin einen Artikel in der BZ über den gestrigen Prozess vorlas. Eine Mischung aus Unverständnis und Fragezeichen schwang ihn ihrer Stimme. Natürlich verstand sie diesen Artikel nicht, denn er war komplett ohne Hintergrundinformationen geschrieben. Von AGS und den Chromosomen war natürlich nicht die Rede, von einem anderen Vorname mal ganz angegeben.

Es wäre natürlich ein leichtes für mich gewesen, die Fakten richtig zu stellen, doch ich zog es vor, lieber meine Klappe zu halten.

Hier gehts zu dem Artikel.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Intersexuelle Menschen wehren sich

Kurzes Video zum heutigen Prozessauftakt.

Hier einige Links zu Artikeln im Netz - ohne Gewähr.

Süddeutsche Zeitung
Der Westen
Wiener Zeitung
WDR

Dienstag, 11. Dezember 2007

Intersexuelle Menschen wehren sich

Morgen klagt vor dem Landgericht Köln Voelling gegen Lent.

Christiane Voelling fordert Schmerzensgeld aufgrund der zugefügten Verletzung am 12. August im Sinne der § 224 Abs. 1 Nr. 2, § 226 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 2 STGB. Sie ist AGS-intersexuell. Aufgezogen als Junge, wurde ihr Fall erst spät erkannt und in der Folge wurde sie ihrer weiblichen Fortpflanzungsorgane beraubt. Sie leidet heute noch an der ihr aufgezwungenen männlichen Rolle.

Der Gerichtstermin wird von intersexuellen Menschen wahrgenommen, um vor dem Gerichtsgebäude gegen die in Deutschland, wie den restlichen westlichen Ländern, immer noch praktizierten genitalen Zwangsoperationen an gesunden Kindern zu demonstrieren.

Landgericht Köln
Luxemburger-Str. 101
50939 Köln

2. Etage, Sitzungssaal 0237
Mittwoch, 12. Dezember 2007, 10:15 Uhr


DIE DEMONSTRATION BEGINNT UM 9:30 UHR


Den Flyer zur Demo gibt es hier.

Mittwoch, 28. November 2007

Das Dritte Geschlecht in vieler Munde

Vorhin stehe ich in der S-Bahn als der Verkäufer des Strassenfegers in das Abteil kommt. Er fängt an, seinen üblichen Text aufzusagen "Sehr geehrte Damen und Herren, Entschuldigung für die kurze Störung ...", dabei zieht er die neueste Ausgabe der Zeitung (Ausgabe 24, November 2007) hervor. In großen Lettern lautet die Überschrift "Das Dritte Geschlecht" - sofort wurde ich aufmerksam.

Die kurze Inhaltsangabe überzeugte mich und so erstand ich ein Exemplar der Zeitung.

Auf einer Seite wird über Intergeschlechtlichkeit berichtet - nicht alle Details sind stillecht. Aber darüber kann man doch gerne hinwegsehen, wenn überhaupt berichtet wird und zudem noch einige Links ausgewiesen werden.

Freitag, 23. November 2007

Na also

Ich weis ja nicht, was die Ärztin aus meiner Knodi gelesen hat, weil sie im Befund geschrieben hat, es wäre eine Verschlechterung eingetreten. Sie hat zwei Auswertungen vorgenommen, einmal weiblich=XX und einmal männlich=XY – beide Befunde sind mehr als konfus geschrieben. Ich glaube ich habe sie durch die Tatsache ein intersexueller Mensch zu sein, wirklich sehr verwirrt.

Doch wenn ich für mich die Werte zugrunde lege, sieht das ein wenig anders aus:

2006 Karyotyp XX
LWS T-Score -2,28, Z-Score -1,82
Hüfte T-Score -1,07, Z-Score -1,07

2006 Karyotyp XY
LWS T-Score -2,51, Z-Score -2,49
Hüfte T-Score -2,97, Z-Score -2,98



2007 Karyotyp XX
LWS T-Score -1,60, Z-Score -1,50 Verbesserung
Hüfte T-Score -1,50, Z-Score -1,40 Verschlechterung

2007 Karyotyp XY
LWS T-Score -2,00, Z-Score -2,00 Verbesserung
Hüfte T-Score -2,20, Z-Score -1,70 Verbesserung

Da ich ja für mich den Karyotyp XY zugrunde lege, sehe ich eine Verbesserung. Somit liegt keine Osteoporose mehr vor – kleiner Wehrmutstropfen bleibt, es ist immer noch eine Osteoponie.

Bewegung hält fit

Ich habe die gute Dame wohl doch zu sehr überfordert. Eigentlich sollte ich meine Knodi-Befunde zugeschickt bekommen, doch bisher blieb der Briefkasten leer.

Also habe ich vorhin dort angerufen und nachgefragt, die Sprechstundenhilfe sagte mir, das der Brief nicht verschickt wurde und zur Abholung bereit liegen würde.

Na toll, dann mache ich mich also gleich mal auf den Weg.

Montag, 19. November 2007

Aufklärungsarbeit

Heute Vormittag betrete ich die Röntgenpraxis meines Vertrauens und möchte meine Knodi-Ergebnis abholen. Das folgende Gespräch muss ich hier unbedingt wiedergeben.

Guten morgen ich möchte gern mein Ergebnis des Esteoporose-Check abholten, mein Name ist Kitty XY.
Ah ok ich schau gleich mal!
Das ging um die Knodi-Messung?
Ja genau eine Knochendichtemessung.
Wie war noch mal der Name?
XY
Hum ich finde hier nichts, wie war noch mal der Vorname?
Kitty
Kramt und Kramt in ihren Unterlagen und geht um den Tresen herum.
Ah ich glaube mich zu erinnern, folgen sie mir bitte.
Aha ok.
Sie wissen sicherlich, um was es geht?
Nicht wirklich, ab ich kann es mir vorstellen.

Bitte setzen sie sich doch.
Wir sind mit ihrer Auswertung etwas durcheinander gekommen.
Warum?
Sie haben bei der Kollegin angegeben, das sie eine Auswertung mit Karyotyp xy haben möchten.
Ja genau das stimmt.
Das hat die Kollegin nicht verstanden.
Ich schaue dumm aus der Wäsche.
Sie wollen also eine Knodi-Messung als Mann?
Ja genau.
Das ist einwenig seltsam, wir waren uns nicht sicher, deshalb haben wir zwei Auswertungen gemacht!
Letztes Jahr habe ich auch erst eine Karyotyp xx Auswertung erhalten, ich hätte aber gerne eine mit Karyotyp xy.
Schaut fragend aus der Wäsche. Waren Sie früher mal ein Mann?
Nein ich bin nicht Transsexuell.
Versteh ich jetzt nicht!
Ich bin ein intersexueller Mensch, Transsexualität ist etwas anderes.
Schweigen mit dummen Gesicht gepaart.
Ok kurzer Crashkurs: Ich bin Phänotypisch xx also weiblich, aber Karyotypisch xy also männlich.
Haben sie eine Gebärmutter?
Nein nicht mehr.
Nehmen sie Östrogene?
Ja nehme ich.

So die grundlegenden Eckpunkte sollten soweit geklärt sein und nun geht es an die Auswertung meiner Knodi-Messung.

Ok hier haben wir die Werte. Ich weis jetzt allerdings nicht, welche nun männlich und welche weiblich ist.
Sie schaut und schaut und schreib dann schließlich bei dem einen ein W und beim anderen Punkt ein M hin.

Das ist die von letztem Jahr?
Ja
Dann ist die vollständig weiblich.
Schauen sie mal hier, das ist einmal der Wert der Lendenwirbelsäule und der andere Wert ist der des Oberschenkelhalsknochen.
Stimmt sie haben recht!
Ich denke mir, oh man wer ist hier eigentlich der Arzt?
Und wie sind die Werte jetzt?
Mal sehen!

Ok irgendwie scheint mir, hatte diese Ärztin nicht so ganz den Durchblick und war durch die IS ziemlich irritiert. Wahrscheinlich studiert sie jetzt erst mal ihre Bücher und schaut genau unter Intersex nach. Auf die Auswertung meiner Knodi-Messung muss ich übrigens noch zwei Tage warten; allerdings scheinen die Werte bei XX besser geworden zu sein und bei XY schlechter. Ja wassen nun?

Freitag, 16. November 2007

Bedeutung

Träume sollen ja bekanntlich eine Bedeutung haben, nur weis ich nicht, welche Bedeutung mein Traum letzte Nacht hatte. Mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf und war erschüttert. Einschlafen konnte ich nicht mehr, ich musste erst mal an die frische Luft um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ich habe einen wiederkehrenden Albtraum, aber dieser war so ganz und gar anders:

Ich sitze im Wohnzimmer in meinem Elternhaus und streite mal wieder mit meiner Mutter über die Herausgabe meiner Unterlagen und Fotos. Alles diskutieren brachte nichts, schließlich fing ich an, wild um mich zu schlagen. Meine Mutter blieb hart und verriet mir nicht, wo sie meine Unterlagen versteckt hat. Sie sagte nur, das sie sowieso nicht mehr lange zu leben hätte und in ihrem Abschiedsbrief würde ich erfahren, wo die Unterlagen sind. Die Ohrfeigen flogen nur so durch die Gegend und schließlich wollte ich ihr die Pistole auf die Brust setzen und sie zwingen mir die Wahrheit zu sagen.

Ich wachte auf! Ich weis wirklich nicht, was mir dieser Traum sagen möchte:

In diesem Wohnzimmer sind in der Tat sehr viele solcher Gespräche geführt worden.

Meine Mutter hat in den Gesprächen immer eine Kälte an den Tag gelegt – so kam es mir zumindest vor.

Ich vermisse Unterlagen und Fotos und bin mir sicher bzw. weis, das sie meine Mutter hat.

Ihre Krankheit zum Jahresbeginn.


Ich denke all das hat zu diesem seltsamen Traum beigetragen, aber erklärt mir immer noch nicht die Bedeutung. Der Traum machte mir Angst und ich war froh endlich aufzuwachen.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 20:36

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